Grevenbroich Ärger wegen Ratten und Gestank am Tribünenweg

Grevenbroich · Mit zwei Problemen am Tribünenweg in Wevelinghoven befasst sich der Rat am Mittwoch auf Anfrage der UWG-Fraktion. Zum einen berichteten Anwohner über Ratten an der Vereinsheims-Ruine des Deutschen Schäferhundvereins, Ortsgruppe Wevelinghoven.

 Die Vereinsheim-Ruine soll bis Herbst verschwinden.

Die Vereinsheim-Ruine soll bis Herbst verschwinden.

Foto: Archiv

Zum anderen hatte sich eine Bürgerin über Gestank durch Gülle beschwert. Paradox: Die Stadt als Eigentümerin der Fläche wusste vom Düngen nichts — und war damit gar nicht einverstanden. Das geht aus den Antworten der Stadt zum umfangreichen UWG-Fragenkatalog hervor.

Die Wiese nahe dem Turnierplatz nutzt, wie Dezernent Claus Ropertz erklärt, der Reiterverein Wevelinghoven. "Der hatte einen Landwirt mit dem Mähen beauftragt", so Ropertz. Doch es blieb nicht bei der Mahd: Der Landwirt hatte nämlich — laut Stadt aus eigener Initiative und nach Auskunft des Vereins ohne dessen Kenntnis — ein niederländisches Unternehmen mit dem Düngen beauftragt. Ein ungewöhnlicher Fall.

Die Stadt prüfte Konsequenzen, stellte Strafanzeige. Aber sie geht davon aus, dass keine Straftat vorliegt: Beim Dünger — Kartoffelschlamm — handele es sich um ein biologisch abbaubares Produkt, das als Düngemittel zugelassen sei. Ein Schaden entstand somit nicht. Auch Hausfriedensbruch scheide aus, da die Fläche frei zugänglich ist. Zwar könne das Vorgehen des Verursachers als "dreist" bezeichnet werden, aber auch zivilrechtliche Klagen auf Schadensersatz hätten keine Aussicht auf Erfolg. Doch beim ungewünschten Düngen einfach belassen wollte es die Stadt nicht. Sie stellte den Landwirt zur Rede, äußerte ihren "Unmut" und hat laut Verwaltung eine Unterlassungserklärung erhalten.

Auch das zweite Problem, die Vereinsheim-Ruine am Tribünenweg, dürfte bald gelöst werden. Meldungen über Ratten dort liegen der Stadt nicht vor. Der Schäferhundverein ist verpflichtet, den Gebäude-Rest zu beseitigen, hat aber kein Geld. Nun erwartet er bald eine größere Spende. Ropertz geht davon aus, dass die Mauern bis Herbst verschwunden sind.

(NGZ/rl)
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