Grevenbroich Abriss des TuS-Heims wird archäologisch begleitet

Grevenbroich · Wer in diesen Tagen am TuS-Heim neben dem Schlossstadion vorbeikommt, sieht deutliche Anzeichen für den nahenden Abriss: Erste kleine Schutthaufen liegen vor der Tür, Kabel schauen aus dem Boden. Die Sportler haben sich bereits von ihrem langjährigen Domizil verabschiedet, das durch einen modernen Neubau ersetzt werden soll. Möglicherweise Anfang Mai soll es mit dem Abriss losgehen, teilt Stadtsprecherin Ines Hammelstein auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Derzeit liefen die Untersuchungen des Kampfmittelräumdienstes, der anhand von Karten und Sondierungen vor Ort ausschließen soll, dass Gefahr droht. "Die Daten werden jetzt ausgewertet", so Hammelstein. Wenn alles in Ordnung ist, kann der Abriss starten.

Ob dann nach dem Abriss aber auch schnell neu gebaut werden kann, ist noch nicht abzusehen. Möglicherweise kommt es zu Verzögerungen, denn der Landschaftverband Rheinland (LVR) hat den Verdacht, dass unterhalb des Sportlerheims archäologisch Wertvolles verborgen liegen könnte -- ähnlich wie es beim Schlossbad war. "Wir haben eine Stellungnahme abgegeben", so Uwe Steinkrüger vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland. "Es gibt den Verdacht, dass im Boden etwas sein könnte", sagt er und verweist auf vorhandene Aufzeichnungen und Pläne, anhand derer die Experten sehen können, wo möglicherweise etwas war. Auch frühere archäologische Untersuchungen würden zu Rate gezogen. Trotzdem gilt: "Man weiß vorher nicht, was man findet." In dem betroffenen Bereich nahe der Erft könnten möglicherweise Reste von alten Bauten sein oder Hölzer ähnlich denen am Schlossbad.

Die Stadt hat inzwischen ein Fachunternehmen beauftragt, das den Abriss beobachten und begleiten soll, bestätigt Ines Hammelstein. Interessant dürfte es vor allem werden, wenn es an die Fundamente des TuS-Heims geht, also Bodenarbeiten anstehen. Sollte die Fachfirma feststellen, dass es im dem Bereich Funde geben könnte, würde es zu genaueren Untersuchungen kommen. Und dann könnten zeitliche Verzögerungen drohen, wie es schon bei der Schlossbad-Baustelle der Fall war.

(arr)
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