Grevenbroich ABG: Bad-Pläne zu den Akten legen

Grevenbroich · Fraktionsvorsitzender mahnt: "Grevenbroich kann sich Neubau nicht leisten."

 Das Schlossbad soll im August zugunsten eines Neubaus abgerissen werden. Die ABG-Fraktion appelliert an die Stadt, diese Pläne aufzugeben.

Das Schlossbad soll im August zugunsten eines Neubaus abgerissen werden. Die ABG-Fraktion appelliert an die Stadt, diese Pläne aufzugeben.

Foto: MREU

Die Aktiven Bürger (ABG) haben die Stadtverwaltung aufgefordert, die Schlossbad-Pläne zu den Akten zu legen. "Die derzeitige und künftige Entwicklung des städtischen Haushaltes zeigt, dass wir nicht in der Lage sind, uns den Neubau eines Bades finanziell leisten zu können", erklärte gestern Rolf Göckmann.

Der Fraktionsvorsitzende beklagt, dass bislang weder konkrete Pläne noch belastbare Zahlen bekannt seien. "Wir kennen nur eine faktisch feststehende Zahl: die Investitionssumme von etwa 8,5 Millionen Euro, die vom Landrat verbindlich vorgegeben ist", so Göckmann. Darüber hinaus erinnert er daran, dass die Stadt nach dem Haushaltssicherungskonzept ab 2016 jährlich 240 000 Euro an Betriebskosten für den Betrieb eines Bades einsparen müsse. In 2013 betrug dieser Zuschuss rund 950 000 Euro.

"Nach den Gesprächen, die wir geführt haben, kommen wir zu der Erkenntnis, dass sowohl bei den Investitions- als auch bei den laufenden Betriebskosten zwischen dem geplanten Soll- und dem zu erwartenden Ist-Zustand eine große Lücke klaffen wird", sagte Göckmann. Aus diesem Grund müssten Rat und Verwaltung den geplanten Bad-Neubau - gleich in welcher Größe und Ausstattung - aufgeben.

In einer jetzt herausgegebenen Pressemitteilung bezeichnen die Aktiven Bürger die Informationspolitik der Stadtverwaltung zum geplanten Bad als "sehr seltsam". Göckmann: "Es kann nicht sein, dass Anfragen von Fraktionen, die an die Stadtverwaltung gerichtet sind von der GWG Kommunal beantwortet werden."

Nicht teilen können die Aktiven Bürger die Aussage von SPD-Fraktionsvize Holger Holzgräber, der sich zuversichtlich zeigt, dass "Grevenbroich ein schönes Bad" erhalten wird. "Bereits jetzt ist deutlich zu erkennen, dass das neue Bad erheblich an Wasserfläche und damit an Attraktivität verlieren wird", kontert Rolf Göckmann.

(NGZ)
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