Grevenbroich ABC-Alarm auf der Autobahn

Grevenbroich · Großeinsatz auf der Autobahn 540: Nach einem Zusammenstoß von zwei Lastwagen löste die Kreisleitstelle ABC-Alarm aus. Es bestand der Verdacht, dass eines der Fahrzeuge Gefahrgut geladen hatte.

Mit 30 Einsatzkräften rückte die Feuerwehr am Dienstag auf die Autobahn 540 aus. Nach einem Zusammenprall von zwei Lastwagen hatte die Kreisleitstelle in Neuss ABC-Alarm ausgelöst.

Der Grund: Es bestand der Verdacht, dass Gefahrgut in einem der beiden Fahrzeuge transportiert wurde: Sauerstoff — er gilt als brandfördernd, bei Kontakt mit Fett oder Öl kann es sogar zur Explosion kommen. Heinz-Dieter Abels, Chef der Jüchener Feuerwehr — sie ist für diesen Autobahnabschnitt zuständig —, setzte vorsichtshalber vier Löschzüge mit sieben Fahrzeugen in Marsch.

Lastwagenfahrer hatten viel Glück

"Zum Glück bestätigte sich der Verdacht aber nicht", erklärte Abels nach dem Einsatz gegenüber unserer Zeitung. Zwar hatte einer der Lastwagen tatsächlich eine Vielzahl von Druckgasflaschen geladen — doch: "Hierbei handelte es sich um medizinischen Sauerstoff, von dem keinerlei Gefahr ausging", so Abels. Die Jüchener Feuerwehrleute sicherten die Behälter, anschließend konzentrierten sie sich auf andere Arbeiten: Ausgelaufener Dieselkraftstoff musste mit einem Bindemittel abgestreut werden.

Der Unfall ereignete sich gegen 11.40 Uhr auf dem Streckenabschnitt zwischen Jüchen und der Ausfahrt Gustorf. Vermutlich wegen einer Panne hatte der Fahrer eines 7,5-Tonners seinen Lkw auf dem Standstreifen in Richtung Rommerskirchen abgestellt. "Im Vorbeifahren wurde das Fahrzeug von einem 40-Tonner gerammt, der mit einem Container beladen war", erklärte der Düsseldorfer Polizeisprecher Michael Baum. Wie es zu dem Zusammenstoß kommen konnte, war gestern Nachmittag noch unklar.

Das Führerhaus des Container-Transporters wurde schwer beschädigt, der Fahrer hatte jedoch Glück im Unglück und überstand den Unfall ohne Blessuren: "Es gab keine Verletzten", erklärte Michael Baum. Für alle Fälle waren Notarzt und Rettungsdienst jedoch vor Ort, die beiden Lastwagenfahrer wurden vorsichtshalber zu Untersuchungen ins Grevenbroicher Krankenhaus gebracht.

Mit einem Spezialfahrzeug mussten die beiden beschädigten Lastwagen geborgen werden. Der Autobahnabschnitt zwischen der Auffahrt Jüchen und der Abfahrt Gustorf blieb für die Dauer dieser Arbeiten gesperrt. Zu nennenswerten Störungen des Verkehrs kam es laut Polizeisprecher Michael Baum jedoch nicht: "Es gab zwar ein wenig Rückstau, doch alles hielt sich noch im Rahmen."

(NGZ)
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