Grevenbroich Ab Februar: Knöllchen per Smartphone

Grevenbroich · Smartphones sollen den Mitarbeitern des Ordnungsamtes künftig die Arbeit erleichtern. Die handlichen Geräte sollen im kommenden Monat bei der Jagd nach Verkehrssündern eingesetzt werden – und Kosten bei der Stadt senken.

 In einigen Städten – das Foto zeigt das Beispiel in Mettmann – gehen Politessen bereits mit Smartphones auf Knöllchenjagd. Auch in Grevenbroich ist dies bald der Fall.

In einigen Städten – das Foto zeigt das Beispiel in Mettmann – gehen Politessen bereits mit Smartphones auf Knöllchenjagd. Auch in Grevenbroich ist dies bald der Fall.

Foto: ON

Smartphones sollen den Mitarbeitern des Ordnungsamtes künftig die Arbeit erleichtern. Die handlichen Geräte sollen im kommenden Monat bei der Jagd nach Verkehrssündern eingesetzt werden — und Kosten bei der Stadt senken.

Das Ordnungsamt soll in Grevenbroich ab Februar mit Smartphones auf Knöllchenjagd gehen. Das bestätigte Stadtsprecher Andreas Sterken auf NGZ-Anfrage. "Die Geräte wurden allerdings noch nicht angeschafft. Wir prüfen zurzeit noch, welche eine optimale Lösung bieten", sagte Sterken. Die Smartphones sollen mit einer Software ausgestattet werden, die den Mitarbeitern des Ordnungsamtes das Ausstellen der Knöllchen erleichtert. Zugleich können Verkehrsvergehen mit den Geräten fotografisch dokumentiert und die Daten mit mehr als 100 Ordnungswidrigkeiten verknüpft werden.

Mit der Umrüstung folgt die Schlossstadt dem Beispiel der Stadt Aachen. Dort hatte das Ordnungsamt seine Politessen vor anderthalb Jahren mit iPhones ausgestattet. Rita Blum vom Grevenbroicher Ordnungsamt hatte das Modellprojekt aufmerksam verfolgt und Kontakt zu ihren Kollegen in der alten Kaiserstadt aufgenommen. Dort wurden die Einsparungen durch eine verbesserte Abwicklung beim Ausstellen der Knöllchen auf rund 80 000 Euro pro Jahr beziffert.

Für die Mitarbeiter des Ordnungsamtes soll das Ausstellen der Knöllchen durch die Nutzung der Smartphone-Technik einfacher und zeitsparender werden. Das Vergehen wird aufgenommen, fotografiert, mit der entsprechenden Ordnungswidrigkeit verknüpft und dann per mobilem Internet innerhalb weniger Sekunden an den Innendienst gesendet.

Besonders die schnelle Verknüpfung mit der Fotografie ist wichtig: Um Einsprüchen vorzubeugen, muss jede Verkehrssünde dokumentiert werden — gerichtsfest. Denn es gibt immer wieder Autofahrer, die Widerspruch einlegen und manchmal sogar gegen Bußgeldbescheide klagen.

Für die Politessen bietet die Neuerung einen angenehmen Nebeneffekt: Die Smartphones sind deutlich leichter als die bisher verwendeten mobilen Datenerfassungsgeräte (MDE). So wiegt das neue Flaggschiff "Galaxy S III" des Marktführers Samsung zum Beispiel nur 133 Gramm. Gegen die modernen Geräte wirken die MDEs wie aus der Zeit gefallen — und erinnern vom Ansehen an die ersten Handys, wie man sie heute nur noch im Museum sieht: klobig, unhandlich, nix für die Westentasche. "Mit den Smartphones haben die Kollegen künftig nur noch ein Gerät dabei und nicht wie vorher das MDE und ein Diensthandy", erklärte Rita Blum zudem. Mit Blick von der ins Smartphone integrierten Kamera hatte Aachens Ordnungsamtsleiter Detlev Fröhlke bei der Einführung vor anderthalb Jahren daher auch von einer "Drei-in-eins-Lösung" gesprochen: Kamera, MDE, Diensthandy.

Neben Aachen wird das Smartphone bereits in weiteren Städten vom Ordnungsamt bei der Suche nach Parksündern verwendet. Dazu zählen unter anderem Tönisvorst, Mettmann und Remscheid. In der Nachbarstadt Mönchengladbach sind die Politessen seit Dezember mit Smartphones unterwegs.

(NGZ/ac/top)
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