Grevenbroich 800.000 Liter Trinkwasser laufen aus

Ein Wasserrohrbruch an der ehemaligen Nato-Kaserne hatte Folgen: Mehrere Straßenzüge in Kapellen und Hemmerden waren am Montagabend zeitweise von der Versorgung abgeschnitten. Die Reparaturarbeiten sollen Mittwoch beginnen.

 Nach einem Rohrbruch an der ehemaligen Nato-Kaserne sind etwa 800 000 Liter Wasser auf eine Wiese geflossen. Die Leckage kann erst heute repariert werden. Erst muss das Wasser abgepumpt werden.

Nach einem Rohrbruch an der ehemaligen Nato-Kaserne sind etwa 800 000 Liter Wasser auf eine Wiese geflossen. Die Leckage kann erst heute repariert werden. Erst muss das Wasser abgepumpt werden.

Foto: Hammer, Linda

Die Wiese hinter der ehemaligen Nato-Kaserne in Kapellen erinnert an ein Reisfeld. Mindestens 800.000 Liter Wasser sind nach einem Rohrbruch auf die Parzelle gelaufen, es herrscht Land unter. Zwar ist defekte Leitung abgesperrt worden, doch mit den Reparaturarbeiten kann erst Mittwoch begonnen werden. "Zunächst muss das ausgetretene Wasser abgepumpt werden", sagt Ingenieur Uwe Stenzel vom Gas- und Wasserwerk Grevenbroich (GWG). Denn der völlig durchweichte Untergrund könnte Gefahren für Menschen und Maschinen bergen. "Wir wollen auf keinen Fall riskieren, dass dort jemand einsackt", betont Stenzel.

Gleich mehrere Kapellener hatten sich am Montag gegen 16 Uhr beim GWG und bei der Feuerwehr über bräunliches Trinkwasser beklagt, das aus ihren Hähnen floss. Während in den Haushalten gleichzeitig der Druck in den Leitungen absackte, wurde im Zentralen Wasserwerk beim Bahnübergang Zweifaltern ein extrem angestiegener Verbrauch registriert. "Er war für diese Zeit ungewöhnlich hoch", erklärt GWG-Sprecherin Ursula Wolf-Reisdorf. Normalerweise liegt der Verbrauch dort zwischen 60 bis 80 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Am Montagnachmittag wurden nahezu 200 Kubikmeter registriert. Das alles deutete auf einen Rohrbruch hin, doch der konnte zunächst nicht lokalisiert werden. Denn nirgendwo beschwerten sich Bürger über ausgetretenes Wasser auf den Straßen. "Wir mussten daher strategisch vorgehen und haben mehrere Sektoren von Kapellen und Hemmerden hintereinander vom Wassernetz abgesperrt, um der schadhaften Stelle auf die Spur zu kommen", berichtet Uwe Stenzel. Der Nachteil: Viele Haushalte waren am Montagabend zeitweise ohne Wasserversorgung.

Gegen 22.30 Uhr hatten die GWG-Mitarbeiter den Schaden eingekreist. An der ehemaligen Nato-Kaserne an der Neusser Straße war ein Rohr geplatzt, die Wassermassen wurden auf eine Wiese gespült. "Da sie relativ versteckt liegt, hat niemand diesen Schaden bemerkt", sagt Uwe Stenzel. Sobald das Wasser abgepumpt ist, wird das Rohr freigelegt und der Schaden begutachtet. Wie lange die Reparaturarbeiten dauern werden steht noch nicht fest, ebenso kann der entstandene Schaden zurzeit nicht beziffert werden. "Falls es zu weiteren Verfärbungen des Wassers kommen sollte, wird das GWG die Leitungen spülen", erklärt Wolf-Reisdorf. Die braune Farbe stammt von Verkrustungen — etwa Rost — aus dem Inneren der Metallrohre, die bei einer hohen Wassergeschwindigkeit mitgespült werden.

Dass das Rohr abseits des Ortes platzte, hat Vorteile: Einzelne Kapellener Straßenzüge mussten nicht für einen längeren Zeitraum von der Versorgung abgesperrt werden. Für die in der alten Kaserne untergebrachte Hundepension wurde eine Notlösung geschaffen: Die Tiere werden bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten über einen Tankwagen mit Frischwasser versorgt.

(url/EW)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort