Grevenbroich 6000 Plätzchen mit Schokoguss für eine neue Orgel in St. Sebastianus

Grevenbroich · Hochbetrieb herrschte am Wochenende in der Küche von Margriet und Peter Lys in Mühlrath: Gemeinsam mit dem Kirchenmusiker Patrick Kampf und einigen Nachbarn haben sie 6000 Spritzgebäck-Plätzchen mit Schokoglasur gebacken, die in der Adventszeit nach den Sonntagsgottesdiensten in den Kirchen des Seelsorgebereichs Niedererft verkauft werden. Das Geld soll in die Finanzierung der bereits bestellten neuen Kirchenorgel für St. Sebastianus Hülchrath fließen.

 Patrick Kampf, Margriet Lys, Arthur Frohn und Peter Lys (v.l.) backen Plätzchen, die zugunsten einer neuen Orgel verkauft werden.

Patrick Kampf, Margriet Lys, Arthur Frohn und Peter Lys (v.l.) backen Plätzchen, die zugunsten einer neuen Orgel verkauft werden.

Foto: Lothar Berns

Angespornt vom unerwartet großen Erfolg der Aktion im vergangenen Jahr haben die Plätzchen-Bäcker jetzt wieder 200 Backbleche voller Spritzgebäck in die Öfen geschoben. "Wir wollen unseren ,Orgelschmaus' für 1,50 Euro pro Tütchen verkaufen", kündigte Peter Lys an. Er ist Vorsitzender des Orgelbauvereins, der seit vier Jahren aktiv Geld für eine neue Kirchenorgel sammelt. Inzwischen sollen mit dem vom Erzbistum Köln zugesagten Zuschuss von 40.000 Euro rund 170.000 Euro zusammengekommen sein. "Natürlich nicht nur aus dem Plätzchenverkauf", sagt Peter Lys. Es habe in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Aktionen gegeben - darunter mehrere Konzerte. Die Kosten für die neue Orgel betragen zusammengerechnet etwa 220.000 Euro. Ein Drittel wurde bei der Bestellung gezahlt, ein weiteres Drittel folgt beim Einbau (voraussichtlich 2018) und das letzte Drittel dann, wenn der Ton der maßgefertigten Orgel richtig eingestellt ist.

Der Kirchenmusiker Patrick Kampf, der im gesamten Seelsorgebereich aktiv ist, erklärt, warum die St.-Sebastianus-Kirche eine neue Orgel braucht: "An der alten wurden mehrere Reparaturen durchgeführt. Die letzten waren aber eher Verschlimmbesserungen." Am Ende habe das Zusammenspiel der einzelnen Bauelemente des Instruments nicht mehr richtig funktioniert. "Da haben wir uns entschlossen, die alte Orgel bei der Sanierung der Kirche zu ersetzen." Seitdem spielt Patrick Kampf, von dessen Urgroßvater auch das fast 120 Jahre alte Geheimrezept für die Plätzchen stammt, auf einem Harmonium. "Das soll sich bald ändern. Auch die Kirchenbesucher wünschen sich wieder eine Orgel", sagt er.

(cka)
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