Grevenbroich 500 Spielleute helfen mit Musik

Grevenbroich · Das wird ein Fest für Freunde der Marschmusik: Zwölf Tambourkorps und fünf Musikvereine gestalten im November ein großes Benefizkonzert in Grevenbroich. Profitieren sollen die Initiativen "Jona" und "Schmetterlinge".

 Die Organisatoren um Dietmar Klöther (2.v.r.) sind schon bestens eingestimmt: Sie haben 17 Spielmanns- und Musikzüge verpflichtet.

Die Organisatoren um Dietmar Klöther (2.v.r.) sind schon bestens eingestimmt: Sie haben 17 Spielmanns- und Musikzüge verpflichtet.

Foto: M. Reuter

Als das Elbhochwasser 2002 zu einer Katastrophe wurde, kam Hilfe aus Grevenbroich: Um Geld für die Flutopfer zu sammeln, initiierte Dietmar Klöther aus Neuenhausen erstmals ein Benefizkonzert der heimischen Tambourkorps und Musikvereine. Mit Erfolg: Die Veranstaltung spülte 6500 Euro in die Kasse. Der Betrag kam einen Bäcker-Ehepaar aus dem sächsischen Grimma zugute, das seine Existenz in den Fluten verloren hatte. Seitdem initiiert Klöther mit seinem Organisations-Team im dreijährigen Abstand musikalische Hilfsprojekte. Am 26. November steht der vierte Konzertabend an.

"Es ist ein erheblicher Aufwand, gut 500 Musiker unter einen Hut zu bekommen", sagt Dietmar Klöther, ehemaliger Stabsführer des Neuenhausener Tambourkorps. Gemeinsam mit den Orkenern Roland Knapp und Stephan Kreuels, dem Wevelinghovener Rainer Effertz und dem Grevenbroicher Lothar Zimmermann hat er es jedoch wieder einmal geschafft, zwölf Tambourkorps und fünf Musikkapellen aus der Region zu verpflichten. "Alle treten an diesem Abend kostenlos auf – das ist keine Selbstverständlichkeit", sagt Klöther. Worauf die Organisatoren Wert legen: "Das wird ein richtiges Konzert, keine Festzelt-Unterhaltung", betont Roland Knapp. Die Musikformationen werden nicht nur Märsche intonieren, sondern alle Register ihres Könnens zeigen: "Da ist von der Oper bis hin zu Melodien der Comedian Harmonists alles drin", so Knapp. Klar, dass während der Veranstaltung der Thekenbetrieb eingestellt wird, damit keine Störungen auftreten. Übrigens: Für das Benefizkonzert werden eigens zwei Zelte auf dem Grevenbroicher Schützenplatz aufgebaut – das eine für die Besucher, das andere für die große Musikerschar, zu der auch die beiden Veteranen Hans Meurer (Neuenhausen) und Willi Huth (Wevelinghoven) zählen, die mit 80 noch begeistert Musik machen.

Profitieren vom Konzert sollen die Hospizbewegung Jona und der Verein "Schmetterlinge", der Familien mit schwer kranken Kindern vom Zeitpunkt der Diagnose an bis über den Tod hinaus begleitet. "Beide Initiativen leisten eine hervorragende Arbeit und verdienen es, unterstützt zu werden", betont Dietmar Klöther. Er hofft nun darauf, dass möglichst viele Musikfans den Eintrittspreis von zwölf Euro zahlen werden. 1200 Tickets sind bereits gedruckt worden.

Bevor die Tambourkorps und Musikvereine ein Stelldichein geben, wird das Zelt vom TuS Grevenbroich genutzt. Präsident Lothar Zimmermann und sein Team werden am 25. November zu einer Gala mit den "Räubern" einladen. Anlass ist das 100-jährige Bestehen des Turn- und Sportvereins.

Ein Nebeneffekt der Benefizkonzerte: "Die Tambourkorps verstehen sich seitdem viel besser untereinander", sagt Stephan Kreuels: "Manche tauschen jetzt sogar Musiker untereinander aus. Das hätte es vorher nicht gegeben."

(NGZ)
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