Grevenbroich 400 Apfelfans in der Villa Erckens

Grevenbroich · Beim Apfeltag im Museum sind 100 verschiedene Sorten ausgestellt worden.

 Wolfgang Rieve mit Degeers Renette aus dem Rhein-Kreis.

Wolfgang Rieve mit Degeers Renette aus dem Rhein-Kreis.

Foto: woi

Die Stadt Grevenbroich gilt nicht nur als Bundeshauptstadt der Energie, sondern auch als Bundeshauptstadt des Apfels, denn: Im 19. Jahrhundert haben gleich drei große Pomologen der Stadt einen Namen gemacht. Diedrich Uhlhorn, Johann Wilhelm Schumacher und Conrad Henzen haben damals Dutzende Sorten gezüchtet, die heute zu großen Teilen in Vergessenheit geraten sind.

Dabei ist die Vielfalt in der Apfelwelt riesig. "In Europa gibt es zwischen 2000 und 3000 unterschiedliche Sorten", sagt Wolfgang Rieve, der mit Thomas Krauß jetzt den Apfeltag in der Villa Erckens federführend gestaltete. Das Ziel der beiden Apfelfreunde: Sie wollen auf die Vielfalt der Sorten aufmerksam machen, über lokale Sorten informieren und diese erhalten.

Die Veranstaltung kam sehr gut an, das städtische Kulturteam zählte den Sonntag über rund 400 Besucher, die sich 100 verschiedene Sorten im Museum ansahen, einige Äpfel probierten, Apfelsaft tranken und Apfelkuchen essen konnten. Außerdem gab's Pflege- und Pflanztipps vom Betreiber einer Baumschule und Infos vom Grevenbroicher Imkerverein "Bendbienen", deren Vorsitzender Thomas Krauß ist. "Bienen sind sehr wichtig für die Obstvielfalt, weil sie Bestäuber sind", sagte Hobby-Imkerin Silke Gimnich, die auch vor dem Hintergrund einer kürzlich veröffentlichten Studie über den dramatischen Rückgang der Insektenzahlen über die Bedeutung der Wildbestäuber informierte, die vielerorts nur noch auf Gifte und Monokulturen treffen.

Viele Besucher zeigten sich erstaunt über die Vielfalt der Apfelsorten, die Wolfgang Rieve mit dem Pomologen Christoph Vanberg aus verschiedenen Regionen Deutschlands zusammengetragen hatte. So verschaffte sich etwa Silke Becker aus Grevenbroich einen Überblick: "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so viele Sorten gibt. Im Handel findet man ja meist nur noch Äpfel mit hochglänzender Schale." Ihr gefielen vor allem die vielfältigen Gerüche. "Viele Äpfel, die ich noch gar nicht kannte, haben ein sehr angenehmes Aroma."

(cka)
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