Grevenbroich 2016 sollen bis zu 1000 Flüchtlinge für Jobs qualifiziert werden

Grevenbroich · Im kommenden Jahr werden im Rhein-Kreis und in Mönchengladbach 800 bis 1000 Flüchtlinge auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt vorbereitet. Davon geht die für beide Regionen zuständige Agentur für Arbeit Mönchengladbach derzeit aus, wie Geschäftsführerin Angela Schoofs im Interview mit unserer Redaktion sagte. "Wir wollen im nächsten Jahr um die 800 Fördereintritte allein für den Bereich der Agentur für Arbeit realisieren", sagte Schoofs. "Es kommen also mindestens noch zweimal so viele aus dem SGB-II-Bereich der Jobcenter dazu."

Bei einem Fördereintritt handelt es sich etwa um einen Berufsvorbereitungskurs, ein Praktikum, einen Sprachkurs - pro Flüchtling werden es wohl drei bis vier aufbauende Kurse sein. Dafür steht zusätzliches Geld bereit. "Wir haben für den Rhein-Kreis und die Stadt Mönchengladbach als Arbeitsagentur im Jahr 2016 rund 1,8 Millionen Euro zur Verfügung - nur für diesen Personenkreis", sagte Schoofs. "Das sind nur Mittel für Qualifizierungskurse. Dazu kommen noch zusätzliche Mittel der Jobcenter."

Ab dem 1. Dezember stehen in der Agentur und in den Jobcentern zusätzliche 30 Vollzeitstellen zur Verfügung, die einzig damit beschäftigt sein werden, Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese Leute sind bereits eingestellt und werden derzeit für ihre neue Aufgabe geschult. "Die ganz wichtige Botschaft an alle, die Arbeit suchen, ist: Wir haben zusätzliches Personal, wir haben zusätzliches Geld, damit niemand weniger bekommt als vorher", sagte Schoofs. "Keiner kommt zu kurz."

Die Integration in den Arbeitsmarkt soll in so genannten "Integration Points" geplant werden. Diese Anlaufstellen sind auch Ansprechpartner für Unternehmen, die einen Flüchtling einstellen wollen, und klären arbeits- wie ausländerrechtliche Fragen ab. In Neuss wird der "Integration Point" im Jobcenter an der Karl-Arnold-Straße im ersten Stock eingerichtet, und in Grevenbroich an der Lindenstraße. In den beiden Anlaufstellen im Rhein-Kreis werden 17 der 30 neuen Mitarbeiter eingesetzt sein. Dort sind zudem die Ausländerämter, die Sozialämter und die Jugendämter eingebunden. Weitere Netzwerkpartner - Hilfsorganisationen, Bildungsträger, Wohlfahrtsverbände - kommen ab Februar dazu.

Bei den Asylbewerbern, die auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden, handelt es sich vor allem um Flüchtlinge mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit aus Syrien, Eritrea, Irak und Iran.

Aus diesen Ländern haben im Agenturbezirk bisher 656 Menschen einen Asylantrag gestellt, davon sind 487 zwischen 15 und 65 Jahre alt. "Um die wollen wir uns kümmern", sagte Schoofs. Hinzu kommen diejenigen, die noch keinen Antrag gestellt haben.

(NGZ)
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