FSJ bei Caritas in Grevenbroich Freiwilligenjahr liefert neue Perspektiven

Grevenbroich · Marlon Kreutz (20) arbeitet für ein Jahr freiwillig bei der Caritas – beruflich verschlägt es ihn woanders hin. Von seiner alltäglichen Arbeit mit älteren Menschen nimmt er dennoch viel mit.

 Spiele gehören zu seiner Arbeit: Marlon Kreutz, FSJler in der Tagespflege „Alte Weberei“ in Grevenbroich, mit zwei Tagesgästen.

Spiele gehören zu seiner Arbeit: Marlon Kreutz, FSJler in der Tagespflege „Alte Weberei“ in Grevenbroich, mit zwei Tagesgästen.

Foto: Peter Wirtz

Einen genauen Plan für das, was nach dem Schulabschluss kommt, haben die wenigsten. Auch Marlon Kreutz aus Grevenbroich wusste nach seinem Abitur im vergangenen Jahr noch nicht so ganz, wie er sich seine berufliche Zukunft vorstellen sollte. „Ich war immer jemand, der nie so genau wusste, wohin mit sich“, sagt der 20-Jährige. Deswegen und weil er sich gerne für andere Menschen einsetzen wollte, hat er sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Caritasverband Rhein-Kreis Neuss entschieden.

Seit August 2019 unterstützt er die Tagespflege „Alte Weberei“ und die Caritas-Pflegestation Grevenbroich. Ohne Vorerfahrungen in der Pflege war er gespannt, was auf ihn zukommt. Jetzt weiß er: „Der Pflegeberuf ist vor allem vielseitig.  Man weiß nie genau, was am Tag alles so passieren kann.

In der Tagespflege beschäftigt   sich Marlon Kreuz mit den Senioren, die zu Gast sind. In welcher Form, das hängt von den Gästen ab. Mit manchen geht er spazieren, spielt etwas, mit anderen unterhält er sich. Außerdem unterstützt der 20-Jährige die Pflegekräfte im ambulanten Dienst und bei der Verteilung der Mahlzeiten. Zwischendurch holt er auch mal ein Rezept vom Hausarzt ab oder erledigt Einkäufe. Für  Kreutz ist der Umgang mit den älteren Menschen eine Bereicherung – gerade weil er bis zu seinem Schulabschluss fast ausschließlich mit Gleichaltrigen Zeit verbracht hat.

„Die Senioren, mit denen ich täglich zu tun habe, sind mir einfach um 60 bis 70 Jahre Lebenserfahrung voraus – davon kann man einiges mitnehmen.“ Gelernt habe er   vor allem, Verständnis und Rücksichtnahme für seine Mitmenschen aufzubringen. Vieles sehe er heute aus einer anderen Perspektive als noch vor einem Jahr.

Geholfen hat ihm das FSJ auch bei seiner Entscheidungsfindung für die Zeit danach. „Ich bin in mich gegangen und habe mir überlegt: Worin war ich in der Schule gut, und was hat mir Spaß gemacht?“ Vom Polizisten über den Bauzeichner hat er sich jetzt für eine Ausbildung zum Systemplaner entschieden.

Wer Interesse an einem FSJ bei der Caritas hat, kann sich bei Beate Katschke unter Telefon 02181 238137 informieren. Aktuell sind 18 Freiwilligendienstler dort beschäftigt, die meisten von ihnen in Seniorenzentren. Für ein FSJ erhält man, ähnlich wie beim Bundesfreiwilligendienst, eine Aufwandsentschädigung und Verpflegungsvergütung. Beim Caritas-Verband Rhein-Kreis Neuss sind das 454 Euro monatlich.

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