12. Apfeltag in der Villa Erckens Hier dreht sich wieder alles um den Apfel

Grevenbroich · Anlässlich des Apfeltages können Besucher nicht nur viele Sorten probieren, sondern auch bestimmen lassen.

 Renette Zuccalmaglio,Grevenbroicher Apfel Foto:M.Reuter

Renette Zuccalmaglio,Grevenbroicher Apfel Foto:M.Reuter

Foto: Michael, Reuter (mreu)/Reuter, Michael (mreu)

Zahlreiche exotische Obstsorten werden täglich nach Deutschland geschifft. Die sogenannten „Superfoods“ sollen uns angeblich gesünder machen. „Dabei wächst wertvolles Obst wie der Apfel direkt in der Region“, sagt Experte Thomas Krauß. Was der Apfel alles kann – darum geht es auch im diesjährigen Vortrag „One apple a day... Superfood Apfel“ beim 12. Apfeltag. Er findet Sonntag, 13. Oktober, in der Villa Erckens statt. Liebhaber der süßen Frucht erwarten außerdem wieder viele Apfelsorten zum Entdecken und probieren.

Um 11 Uhr öffnet die Villa Erckens am Apfeltag ihre Türe für die Besucher. Um 11.30 Uhr beginnt der Vortrag, den die beiden Organisatoren Thomas Krauß und Wolfang Rieve halten. „Es wird darin auch um Allergien gehen und warum einige Allergiker alte Sorten trotzdem oft gut vertragen“, beschreibt Krauß. „Wolfgang Rieve kann als Mediziner dazu wertvolles Wissen weitergeben.“

Viele Apfelsorten seien heute so gezüchtet, dass sie rund, rot und süß sind, erklärt Krauß. „Am Apfeltag haben wir viele ältere Sorten, auch zum Probieren da“, sagt der Experte. Die alten Sorten seien mindestens 100 Jahre alt. „Es ist interessant, wie Äpfel schmecken können. Viele haben einen ganz eigenen Geschmack.“

Die Ausstellung der Apfelsorten wird in diesem Jahr etwas kleiner ausfallen. Grund dafür ist der trockene Sommer. „Die Auswirkungen waren an verschiedenen Standorten unterschiedlich stark“, sagt Krauß. Aus der Eifel könne Wolfang Rieve nur wenige Erträge mitbringen. „In Grevenbroich liegen wir im Rahmen der gewöhnlichen Schwankungen. Das liegt vor allen, an den guten Böden, die viel Wasser speichern“, führt er aus.

Auf den Spuren des berühmten Obstzüchters Dietrich Uhlhorn junior wurden bei früheren Apfeltagen bereits verschollen geglaubte Sorten wie „Deggeers Renette“ sowie „Uhlhorns Wunderkirsche“ wieder entdeckt. Die Begeisterung darüber, dieses alte Schätzchen wiederentdeckt zu haben, ist „groß“, freut sich Thomas Krauß. Denn schließlich fehlen noch „Uhlhorns Trauerkirsche“ ebenso wie die Sorten „Pflaume Dietrich Uhlhorn“, „Uhlhorns Wunderaprikose“, „Uhlhorns Konservenpflaume“, „Uhlhorns Herrenpflaume“ sowie „Quacks Damascene“. Besagter Diedrich Uhlhorn junior war Fabrikant, Erfinder und Apfelzüchter, und ganz nebenbei der Enkel des gleichnamigen Erfinders der Münzprägemaschine. Juniors bekannteste Züchtung dürfte der Berlepsch sein, gefolgt vom Zuccalmaglio, den Uhlhorn nach seinem Schwiegervater, einem Schriftsteller und Notar, benannt hatte.

Auch an diesem Apfeltag wird es wieder einen Stand der Grevenbroicher Imker geben, die vor Ort ihre Produkte verkaufen und den Besuchern Wissenswertes zum Thema Obstbaumbestäubung mitgeben. Die Erlöse aus dem Honigverkauf, die an diesem Tag erzielt werden, spendet der Bienenzuchtverein an „Grevenbroich bewegt sich“, die damit ein kinderonkologisches Forschungsprojekt der Deutschen Krebshilfe in Düsseldorf unterstützen. Wieder dabei ist auch Pomologe Christoph Vanberg. Besucher können Apfelsorten mitbringen, die der Experte bestimmt. „Wichtig für die Bestimmung ist, mindestens fünf schöne Äpfel mitzubringen“, sagt Krauß. Außerdem ist Jürgen Nicolin von der gleichnamigen Baumschule vor Ort, zeigt Obstbäume alter Sorten und informiert über deren fachgerechten Schnitt. Passend zum Tag rund um den Apfel wird es nebst Kaffee und Getränken die beliebten Apfelkuchenspezialitäten geben.

Die Führung über die Apfelwiese im Stadtpark startet um 14 Uhr. Der Apfeltag endet um 16.30 Uhr. Neben Ausstellung und Führung können verschiedene alte rheinische Sorten an diesem Tag auch direkt erworben werden.

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