Goch Café-Galerie bietet Kunst mit Kuchen
Goch · „Zeit...kennt keine Eile“: Mit 65 Jahren erfüllt sich Hubert Küsters mit der Verschmelzung von Café und Galerie einen Traum. Die Eröffnung ist am Samstag ab 11 Uhr. Monika Buchen aus Emmerich ist die erste Künstlerin, die ausstellt.
Mit 65 Jahren denken wohl die meisten Mitmenschen intensiver an den nahenden Ruhestand, Hubert Küsters erfüllt sich stattdessen einen langgehegten Traum: Am Samstag um 11 Uhr eröffnet der 65-jährige Gocher an der Brückenstraße 32 gegenüber dem Goli-Theater gemeinsam mit der 29-jährigen Tochter Linn Küsters die Café-Galerie „Zeit ...kennt keine Eile“, in der es Kaffee mit Kuchen und Kunst zu genießen gibt. Die erste Malerin, die in dem gut 100 Quadratmeter großen Ladenlokal in der Gocher Innenstadt ausstellt, ist Monika Buchen aus Emmerich, die ebenfalls am Samstag die Gäste begrüßt.
Eine ähnliche Idee hatte Hubert Küsters schon vor gut 35 Jahren in die Tat umgesetzt, als er mit Ehefrau Friederike Küsters (heute die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goch) das „Café Komma“ gründete, das sich an der Frauenstraße zu einem wahren Szenelokal entwickelte. „Das war aber mehr ein Rock-Café mit Kneipencharakter“, sagt Küsters fast vier Jahrzehnte später. Bis 1994 betrieb der fünffache Familienvater den Szenetreff, in dem bekannte Bands wie „M. Walkking on the water“ oder „Surfin dead“ live auftraten und viele Künstler oft erstmals ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren durften. Nach acht Jahren gab Hubert Küsters das Lokal in andere Hände, ist heute als Immobilienberater und Hausverwalter tätig und wird es auch bleiben, denn die Öffnungszeiten des Cafés sind derzeit geplant mit Donnerstag und Sonntag von 11 Uhr bis 18 Uhr sowie Freitag und Samstag von 11 Uhr bis 21 Uhr. Da trifft es sich auch gut, dass Hubert Küsters sein Büro gleich neben dem Café im selben Haus hat.
Die Idee, ein Café mit Kultur zu verschmelzen und sozusagen Kunst mit Kuchen anzubieten, hat er jedenfalls in den folgenden Jahrzehnten nie aus den Augen verloren: „Die Idee trage ich seit ewigen Zeiten mit mir herum, zumal ich bei vielen Besuchen in verschiedensten Großstädten gelungene Beispiele solcher Verschmelzungen gesehen habe“, erzählt Küsters. Im Familienkreis wurde dann die Idee zur Wirklichkeit, denn Tochter Linn, die momentan ihren Master in Kunstgeschichte absolviert und neben ihrem Studium in Galerien sowie Museen in Düsseldorf und Köln gearbeitet hat, ist gut vernetzt in der Kunstszene von NRW und pflegt viele Kontakte zu jungen Künstlern, auch aus dem Ausland.
An (zumindest zunächst) vier Tagen pro Woche soll „Zeit...kennt keine Eile“ Ort der Kommunikation, der Kunst und Kultur, der Entschleunigung und des Genießens sein, Mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen soll die regionale Kunst im Blickpunkt stehen, will man jungen Künstlern eine Plattform bieten, ihre Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Küsters nennt seine Café-Galerie einen dynamischen, innovativen Ort, an dem sowohl private als auch geschäftliche Veranstaltungen stattfinden können. Das heißt natürlich auch, dass die Räumlichkeiten für kleine Feiern, Seminare, Besprechungen oder Treffen angemietet werden können. Dazu beitragen, dass den Besuchern ein Ort der Entschleunigung geboten wird, sollen kulinarische Kleinigkeiten wie selbstgebackener Kuchen, Toasties oder Suppen, natürlich auch vegetarisch oder vegan, und Getränke von Kaffee und Tee bis zu Wein und Bier.
Die Premiere-Ausstellung unter dem Namen „Open up spaces“ gehört der in Emmerich im Jahr 1972 geborenen freischaffenden Künstlerin Monika Buchen. Bis zum 10. September zeigt sie an der Brückenstraße Bilder, wie sie schreibt, „im Spannungsfeld der Gegensätze“. Buchen hat eine große Zahl an Ausstellungen hinter sich und ist derzeit im „14. Salon der Künstler“ im Museum Kurhaus Kleve zu sehen.