Goch "Zeig, was Du glaubst!"

Goch · Johannes Schäfers fährt mit dem GlaubensMobil des Bonifatiuswerkes durch Deutschland und macht dabei am 24. November auch in Goch Station. Erinnerungen an den sagenumwobenen Pater Leppich werden wach.

 Kommt auch nach Goch: Johannes Schäfers im GlaubensMobil.

Kommt auch nach Goch: Johannes Schäfers im GlaubensMobil.

Foto: privat

"Ich glaube an die Gegenwart Gottes in der Welt." Voller Überzeugung bekennt sich Johannes Schäfers zum christlichen Glauben, so dass jeder sofort merkt: Dieses Zeugnis ist dem blonden 28-Jährigen ein zentrales Anliegen, damit wird er nirgendwo hinterm Berg halten. Und trotzdem bezeichnet sich der Religionspädagoge als jemand, der ständig auf der Suche nach Gott ist. Deshalb hat er sich auf eine ganz besondere Pilgerreise eingelassen, eine Pilgerreise hin zu den Menschen. Sie führt ihn anderthalb Jahre durch ganz Deutschland. Vom 24. bis26. November macht das GlaubensMobil halt in Goch.

Zum Katholikentag

Johannes Schäfers fährt den Wagen des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken. Am 13. März startete der rapsgelbe Kleinbus am Grab des heiligen Bonifatius in Fulda. Ziel ist der Katholikentag in Mannheim im Mai 2012. Die GlaubensMobil-Tour nimmt sinnbildlich das Leitwort der Großveranstaltung schon jetzt auf: "Einen neuen Aufbruch wagen". Denn sie möchte Gläubige und Kirchengemeinden anregen, neue missionarische Initiativen zu starten und die Inhalte des Glaubens wieder ins Alltagsgespräch zu bringen. In diesem Sinne ist auch das Motto der GlaubensMobil-Tour zu verstehen: "Zeig draußen, was Du drinnen glaubst!"

"Der Glaube spielt in Alltagsgesprächen kaum noch eine Rolle. Deshalb fehlt vielen die Fähigkeit, über ihren Glauben wie selbstverständlich zu sprechen", analysiert Schäfers die Situation, die vielerorts in Deutschland vorherrscht. "Viele Menschen geben sich mit ihrem Leben in unserer Wohlstandsgesellschaft zufrieden." Sie wüssten nicht mehr um den Mehrwert für die eigene Existenz, wenn Gott im Leben eine Rolle spiele. "Auferstehung, Vergebung, dass Gott jeden einzelnen von uns liebt — das Wissen um solche Glaubenswahrheiten eröffnet doch ganz andere Lebensperspektiven."

Das Bonifatiuswerk möchte die Sprachlosigkeit im Glauben überwinden. "Wir kommen, um den Glauben mobil zu machen", sieht Schäfers optimistisch auf die Tour. Die Kirchengemeinden bräuchten mehr Mut, auf ihre Mitmenschen zuzugehen und über ihren Glauben zu sprechen. "Man findet schnell Freiwillige, die mit Firmlingen tagsüber eine Kanutour machen", berichtet Schäfers aus seiner Berufserfahrung. "Aber am Abend am Lagerfeuer mit ihnen über den Glauben zu sprechen, das trauen sich selbst engagierte Katholiken nicht, sondern rufen nach dem Gemeindereferenten."

Ganz bewusst ließ sich deshalb Schäfers auf das GlaubensMobil ein. Seine Stelle als Gemeindereferent im Erzbistum Paderborn hängte er dafür zunächst einmal an den Nagel.

(RP/jul)
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