Goch Zehn Jahre Reisemobilwallfahrt

Goch · Vom 20. bis zum 23. Juli feiert Goch mit seinen reisemobilen Gästen Wallfahrtsjubiläum. 2008 pilgerten Besucher erstmals mit ihren rollenden Wohnzimmern in die Arnold-Janssen-Stadt.

Nicht nur, dass Angehörige ihres Ordens das Personal für die katholische Kirchengemeinde in Goch Mitte stellen - den Steyler Missionaren ist auch die beliebte Reisemobilwallfahrt zu verdanken. Ihr Ordensgründer Arnold Janssen wurde 2003 heiliggesprochen. Seine Heimatstadt - damals noch mit Günter Hoebertz als leitendem Pfarrer - entwickelte danach Goch zur Wallfahrtsstadt. Seit 2005 kann man also auf den Spuren des in Goch geborenen Heiligen pilgern. Und in diesem Jahr wird bereits zum zehnten Mal zur Reisemobilwallfahrt eingeladen.

Pater Hans Peters ist der Wallfahrtsseelsorger - und seine Steyler sind stolz auf sein Wirken in Goch. Viele Teilnehmer an der originellen Wallfahrt haben es im Laufe der Jahre betont: Der Erfolg der Veranstaltung hängt ganz wesentlich mit dem Pater zusammen. Neben den jährlich wiederkehrenden Bausteinen wie Begrüßung, Eröffnungsvigil oder Beten am Vater-Unser-Weg steht in diesem Jahr eine Neuerung auf dem Programm: Eine Arnold-Janssen-Tour zu den Stätten seiner Kindheit und Jugend.

Bei der Tagestour, die an zwei Vormittagen angeboten wird, geht es um die Stationen Arnold Janssens in Goch - von der Geburt über die Taufe bis hin zu seinem Leben und Wirken. Pater Hans Peters nimmt die Teilnehmer mit auf diese kleine Reise. Sie beginnt beim Geburtshaus des Heiligen, führt über die Taufkirche St. Maria Magdalena zum Collegium Augustinianum Gaesdonck, wo Arnold Janssen zur Schule ging, und endet an der Kirche, die seinen Namen trägt.

Die Arnold-Janssen-Kirche wurde nach der Seligsprechung in den siebziger Jahren gebaut und 1982 geweiht. Die Teilnehmerzahl an der Tour ist begrenzt. Eine vorherige Anmeldung an der Information bei der Blockhütte am Friedensplatz ist notwendig. Es handelt sich um eine kombinierte Bus-Fußweg-Tour, zwischendurch wird ein Mittagessen angeboten.

Die Steyler Missionare widmen der Gocher Wallfahrt in diesem Monat ihren Newsletter: Dass die europaweit einzige Wallfahrt eigens für Reisemobilisten bereits zum zehnten Mal stattfindet, sei sicherlich ein Qualitätsbeweis. Pater Peters sagt dazu: "Die Menschen suchen geistliche Impulse in ihrem ganz persönlichen Alltag. So ist es nicht verwunderlich, wenn leidenschaftliche Camper mit ihrem Ferienmobil den Spuren des Religiösen nachgehen."

Peters erinnert sich: "Als zwei Jahre nach der Heiligsprechung von Arnold Janssen seine Geburtsstadt Goch offiziell vom Bistum Münster zum Wallfahrtsort erhoben wurde, haben Stadtverwaltung und Kirche gemeinsam überlegt, wie man zwei besondere Elemente der Stadt - den Heiligen und den attraktiven Wohnmobilstellplatz - miteinander verbinden könnte. So hat man 2008 die erste Reisemobilwallfahrt initiiert."

Die Teilnehmer kommen nicht allein aus religiösen Motiven. "Es ist die besondere Gemeinschaft, die viele hierher lockt", weiß Peters. "Rund die Hälfte der Teilnehmer kann man zu Stammgästen zählen, sie freuen sich darauf, die Menschen wiederzutreffen, die auch im Vorjahr schon dabei waren." Entsprechend könne man sich neben den religiösen Angeboten auch beim Country-Abend oder bei Tombola, Barbecue und Tanz vergnügen. "Die gute Gocher Arnold-Janssen-Mischung" nennt der Steyler Pater das bunte Wallfahrts-Programm augenzwinkernd.

Das Highlight der Pilgerveranstaltung ist der zentrale Wallfahrtsgottesdienst am Sonntag an der Nierswelle. Der Altar wird auf dem Ponton am Ufer der Niers aufgebaut, Peters und andere Vertreter des Seelsorgeteams feiern dort einen "eindrucksvollen Volksgottesdienst", heißt es. Danach zieht eine mehrstündige Prozession aus Reisemobilen vom Friedensplatz bis zur Pfarrkirche, wo Peters jeden Pilger einzeln begrüßt und mit Weihwasser segnet. "Dieses einmalige Erlebnis, in seinem Reisemobil den Segen zu empfangen, bewegt die Teilnehmer ganz besonders", sagt der Seelsorger. Gestärkt mit dem Reisesegen steht die Heim- oder Weiterfahrt bestimmt unter einem guten Stern.

(nik)
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