Doppelter Fernseh-Auftritt Die unglaubliche Geschichte des WM-Fans aus Goch

Moskau/Goch · Deutschland gegen Mexiko, Auftaktspiel bei der WM: Von knapp 80.000 Stadionbesuchern wird ausgerechnet Manuel Halmans von der TV-Kamera eingefangen. Das allein wäre nichts Besonderes, bloß: Es ist nicht das erste Mal, dass der Gocher im Fernsehen landet.

Manuel Halmans in derselben Pose: 2012 in Danzig (unten) und 2018 in Moskau im Luschniki-Stadion.

Manuel Halmans in derselben Pose: 2012 in Danzig (unten) und 2018 in Moskau im Luschniki-Stadion.

Foto: RP/Halmans/Screenshot ZDF

Mit einem guten Freund macht sich Manuel Halmans auf den Weg zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Am Samstagabend, zwei Tage nach dem Eröffnungsspiel der WM, geht der Flug in die russische Hauptstadt, und pünktlich zum Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Mexiko (0:1) stehen Halmans und sein guter Freund mit schwarz-rot-goldener Bemalung auf den Wangen im Moskauer Luschniki-Stadion.

Knapp 79.011 Fußballfans sind ebenfalls dort. Doch als die 38. Spielminute läuft und Deutschland bereits mit 0:1 zurückliegt, da fängt die Fernsehkamera ausgerechnet den Mann aus Goch ein. Die Hände vor dem Gesicht gefaltet, als bete er gerade zum Fußballgott, fiebert und bangt Halmans sichtlich nervös mit dem deutschen Team. „Ich habe das erst gar nicht mitbekommen, aber mein Freund hat mich angestupst und gesagt, dass ich auf der Stadionleinwand zu sehen war“, erzählt Halmans, der seit Montag wieder in der Heimat ist. Und nicht nur im Stadion war er zu sehen.

Keine 20 Sekunden habe es gedauert, bis Halmans Handy anfing zu vibrieren. „Einige Arbeitskollegen in Kanada, Freunde in Deutschland, Holland und auf Mallorca haben mir sofort geschrieben, dass sie mich im Fernsehen gesehen haben“, sagt Halmans. Und in den sozialen Medien ist das Aufsehen nach wie vor groß, denn kurios ist: Schon einmal hatte eine Fernsehkamera des ZDF ausgerechnet ihn auf der Großleinwand gezeigt - und das in exakt der gleichen Pose wie jetzt gegen Mexiko.

Im Jahr 2012 war das. Vor sechs Jahren hatte der 34-jährige Gocher das EM-Spiel zwischen Deutschland und Griechenland in Polen live gesehen. In Großaufnahme zeigte ihn auch damals das ZDF – ebenfalls mit vor dem Gesicht gefalteten Händen. Ein unglaublicher Zufall, bedenkt man die knapp 40.000 Besucher im Stadion in Danzig, die das 4:2 im EM-Viertelfinale damals ebenfalls besucht hatten.

Halmans, der Fan des VfL Bochum ist und selbst bei Viktoria Goch in der Altherren-Klasse kickt, reist der deutschen Nationalmannschaft regelmäßig hinterher. Nach der EM 2012 in Polen hat er die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw auch bei der EM 2016 in Frankreich im Stadion unterstützt. Und Pläne für die EM 2020, die in 13 europäischen Ländern ausgetragen wird sowie für die kommende Fußball-WM in Katar 2022 hegt der Groß- und Einzelhandelskaufmann auch schon. „Ich habe Katar schon ins Auge gefasst, Lust hätte ich“, sagt Halmans.

Glück hat er zwar diesmal nicht gebracht. Die Nationalelf unterlag und enttäuschte. Doch dem deutschen Team traut Halmans bei der laufenden WM trotzdem noch einiges zu. „Ich denke, dass wir die Schweden am Samstag 2:0 schlagen“, sagt er. „Und dann nimmt das Team richtig Fahrt auf.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort