Goch Weniger Polizei für die Motorrad-Wallfahrt

Goch · Weil nicht mehr so viele Beamte abgestellt werden, gibt es Änderungen für das Wochenende vom 29. Juni bis zum 1. Juli.

Bei der Pilgerleitertagung hatte es schon mal Applaus gegeben. Da hatte der Kevelaerer Wachleiter Thomas Jäger bekannt gegeben, dass die Pilgergruppen weiter von der Polizei begleitet werden. Es war befürchtet worden, dass hier gekürzt wird. "Das Aufgabenspektrum der Polizei hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert", erläutert Polizeisprecher Achim Jaspers. Unterm Strich führe das dazu, dass die Beamten nicht mehr in der Personalstärke früherer Jahre bei der Wallfahrt im Einsatz seien. Das betreffe aber auch die Schützen, deren Marschwege daher teilweise verändert wurden.

Das ist auch mit der Grund dafür, dass es Änderungen bei der Motorradwallfahrt (Mowa) geben wird. Die Begrüßungsfahrt am Samstag wird als Konvoi gestrichen. Statt dessen wird der Kapellenplatz von 13 bis 16 Uhr für die Biker geöffnet. Sie können dann auf eigene Faust anreisen. Die Sicherheit auf dem Platz stellen Mitglieder des Mowa-Vereins und die Feuerwehr sicher.

Die Lichterfahrt über die Niederlande wird wie üblich stattfinden. Die Abschlussfahrt am Sonntag wird dagegen gekürzt. "Wir hoffen, dass der Charakter der ,Mowa' trotzdem erhalten bleibt", meint Willi Verhülsdonk, stellvertretender Mowa-Vorsitzender. "Die Änderungen sind ein Versuch unter den neuen Bedingungen, wir werden sehen, wie das ankommt." Die Lichterfahrt sei den Bikern aber am wichtigsten, daher habe man wert darauf gelegt, dass sie wie immer ablaufen kann.

"Wichtig ist für uns das Signal, dass wir die ,Mowa' auch weiterhin begleiten, wenn auch in anderem Umfang", sagt Jaspers. Die ,Mowa' sei eine sehr traditionelle Veranstaltung. Er sei selbst auch Motorradfahrer und hätte es sehr bedauert, wenn es hier zu einschneidenden Änderungen gekommen wäre.

Auch im Rat in der vergangenen Woche betonte Jäger noch einmal, dass die Polizei die Wallfahrer wie bislang begleiten werde. Allerdings soll es wegen der Baustelle auf der Hauptstraße Änderungen beim Pilgerweg geben. Die Gruppen sollen nicht durch diese Straße geführt werden, weil dort nur wenig Platz am Rand ist und es dadurch zum Rückstau bei größeren Gruppen kommen könnte.

Ohnehin ist Kevelaer gerade dabei, ein Sicherheitskonzept für die Stadt aufzustellen. Ein Thema, das nach dem Selbstmordanschlag in Münster besondere Aktualität hat, wie Hauptkommissar Thomas Jäger erläuterte. Kein Wunder also, dass auch beim Konzept für Kevelaer im Fokus steht, Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass ein Auto mit hoher Geschwindigkeit in die Innenstadt rasen kann. So ein Szenario könnte in der Wallfahrtszeit schreckliche Folgen haben.

Michael Brüls, der im Auftrag der Stadt das Konzept erstellt, erläuterte, dass zusätzliche Maßnahmen nötig seien, um einen solchen Vorfall in Kevelaer zu verhindern. Hierbei zählt er die Marktstraße/Hauptstraße, die Maasstraße sowie die Busmannstraße/Johannesstraße auf. Denkbar seien hydraulische Sperrbaken, wie es sie bereits am Antwerpener Platz gebe.

Brüls selbst favorisiert allerdings eher fest eingebaute Schikanen. "Die haben den Vorteil, dass Rettungskräfte auch freie Fahrt haben, falls die Technik mal streiken sollte und die Poller nicht nach unten fahren." Dass das Thema offenbar auch die Bürger beschäftigt, berichtete Brigitte Middeldorf (SPD). "Nach dem Vorfall im Münster bin ich angesprochen worden, ob es reiche, zusätzliche Poller aufzustellen."

Davon ist Brüls überzeugt. Täter würden sich immer die Strecke mit den wenigsten Problemen aussuchen. Da reiche es oft schon, wenn Sperrvorrichtungen zu sehen sind, um potenzielle Täter abzuschrecken.

Brüls stellt klar: "Eine absolute Sicherheit wird es nicht geben", und Bürgermeister Dominik Pichler ergänzte: "Wir fühlen uns in der Stadt absolut sicher. Kevelaer ist nicht gefährdet. Das Konzept verstehen wir als reine Präventionsmaßnahme."

(zel)
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