Umwelt in Weeze Weeze hat bei Klimaschutz die Nase vorn

Weeze · Im Tierpark ist eine neue Photovoltaik-Anlage installiert worden. Damit setzt die Gemeinde weiter auf erneuerbare Energien. Weeze erzeugt bereits jetzt schon mehr Energie, als im Gemeindegebiet verbraucht wird

 Ein Blick auf die größte Solaranlage in NRW. Sie steht am Airport Weeze.

Ein Blick auf die größte Solaranlage in NRW. Sie steht am Airport Weeze.

Foto: Achim Keiper/AirportWeeze

Natur und Nachhaltigkeit sind im Tierpark Weeze untrennbar miteinander verbunden. Bestes Beispiel ist die neue Tierparkschule. Während im Inneren die nächste „Fridays for future“-Generation fit gemacht wird für die Zukunft und viel über die heimische Tierwelt erfährt, wird oben auf dem Dach Sonnenenergie gesammelt. Man muss schon ein paar Schritte zurückgehen, um die Photovoltaikanlage auf dem Dach zu entdecken. „Die Lage ist gut, die Sonne geht rum. Die ist schon ordentlich in Betrieb“, sagt Dirk Krämer zufrieden. Er ist Innogy-Kommunalbetreuer. Das Unternehmen Innogy übernahm die Kosten für die Installation der Photovoltaikanlage in Höhe von 7400 Euro. Wenn alles gut läuft, dann produziere die Anlage so viel Strom, wie eine dreiköpfige Familie verbraucht. Der Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Mit dem Setzen auf nachhaltige Energien verfolgt die Gemeinde Weeze weiter, was sie vor vielen Jahren schon begonnen hat. Erneuerbare Energiequellen sind nicht nur die Photovoltaikanlage, Bürgermeister Ulrich Francken verweist auch auf die riesige Anlage am Airport Weeze sowie Biogasanlagen und Windenergie. Von da ist der Bogen schnell wieder zur Tierparkschule geschlagen. Aus dem Erlös der Windkraftanlagen fließt Geld in die Stiftung „Jetzt Weeze“. Der Stiftungsrat entscheidet, für welche gemeinnützigen Zwecke das Geld eingesetzt wird.

 Dirk Krämer, Marie-Christine Kuypers und Ulrich Francken (v.l.) setzen auch im Tierpark auf Klimaschutz.

Dirk Krämer, Marie-Christine Kuypers und Ulrich Francken (v.l.) setzen auch im Tierpark auf Klimaschutz.

Foto: Mokwa

Auch Marie-Christine Kuypers vom Tierpark Weeze hat einen Antrag auf Förderung gestellt. Ihr ging es um die Bildungsarbeit und die Tierparkschule. Mit den 8500 Euro, die es aus der Stiftung gab, konnte die Tierparkschule von innen und außen hergerichtet werden. Unter der Holzverkleidung verbergen sich zwei grüne Container, die vom Bauunternehmen Tiefbau Dicks gestiftet wurden. Innen stehen Schulbänke, Käfer- und Schmetterlingsexponate und mehrere Aquarien. In einem sollen Stichlinge aufgezogen werden und gleichzeitig Kindern und Jugendlichen erklärt werden, was so alles in der heimischen Niers schwimmt. An der Wand laufen Röhren, in denen bald Blattschneiderameisen bei der Arbeit beobachtet werden sollen. „Nur das, was wir kennen, können wir schützen, das ist die Idee“, sagt Marie-Christine Kuypers über den Nutzen der Bildungsarbeit im Tierpark. Der Schutz der Natur, Artenvielfalt, das wird aktuell nicht nur in der Gemeinde Weeze groß geschrieben. Blühstreifen und Co. in der Gemeinde sollen dazu beitragen. Das bewegt auch die Jugend, wenn sie bei den „Fridays for future“-Demonstrationen auf die Straße gehen. Natur-, Arten- und Klimaschutz hängen nun einmal nicht nur im Tierpark, sondern auch weltweit zusammen. Aber vor Ort anzufangen, das ist der erste und richtige Schritt. Viele Aktionen sind in Weeze geplant. In Angriff genommen wird der alte Trafo-Turm, in den bald Fledermäuse und Co. einziehen sollen. Das Ganze soll als Naturlehrpfad mit dem Tierpark verbunden werden. Was auch passieren wird, ist die Renaturierung der Niers, die an den Tierpark grenzt. Damit wird aber erst im August oder September gestartet. Die Maßnahme soll vier Monate in Anspruch nehmen.

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