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Goch Wahlkampf - auch ohne Gegenkandidat

Goch · Ulrich Francken ist der einzige Bewerber in Weeze. Der Amtsinhaber startete gestern offiziell in den Wahlkampf. Auf den will der Bürgermeister nicht verzichten. Wichtig sei nämlich, viele Bürger zur Stimmabgabe zu ermutigen.

Dass die Vorstellung des Kandidaten nicht im CDU-Treff, sondern beim Bürgermeister zuhause in der Wasserstraße stattfand, hatte gleich mehrere Gründe. Einmal "weil der Kaffee von Frau Francken einfach viel besser schmeckt", wie der CDU-Fraktionschef Guido Gleißner schmunzelnd meinte. Viel wichtiger sei allerdings, auf diese Weise deutlich zu machen, dass es nicht um die Kandidatur für eine Partei, sondern für den ganzen Ort gehe. "Ulrich Francken ist der Bewerber für ganz Weeze", stellt auch der CDU-Vorsitzende Max von Elverfeldt klar.

Keine Frage. Ulrich Francken ist in einer ganz besonderen Situation. Er hat keinen Gegenkandidaten, was dem Amtsinhaber selbst gar nicht so recht ist. "So ist jetzt jede Stimme, die ich nicht bekomme, eine Stimme gegen mich und nicht für einen anderen Kandidaten", sagt Francken.

Ihm wäre es lieber gewesen, wenn es noch weitere Bewerber gegeben hätte. "Aber dafür kann ich ja nicht selber sorgen", sagt der 56-Jährige, dem die Situation aber auch zeige, dass seiner Arbeit offenbar auch von den anderen Parteien Respekt gezollt werde.

Doch er steht jetzt vor einem Problem: Wie mache ich Wahlkampf, wenn das im Grunde eine One-Man-Show ist? "Mir ist es wichtig, eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen, mindestens 50 Prozent der Wähler sollten schon zur Urne gehen", gibt Francken als Ziel aus. Um das zu erreichen, will er vor allem in den Neubaugebieten Klinken putzen gehen. "Ich will raus zu den Bürgern, dazu gehört auch, dass ich den ein oder anderen Stammtisch besuchen werde." Bürgernähe sei ihm wichtig. Viele duzen ihn. Francken stellt klar: "Ich muss nicht mit jedem befreundet, aber für jeden ansprechbar sein."

Rund 2000 Euro wird der Wahlkampf kosten. Francken und die CDU setzen ganz klassisch auf den Mix aus Wahlpakten und Flyern. Darauf zu verzichten, sei keine Option gewesen. "Wichtig ist es, auf diese Weise auch Informationen rüberzubringen und eben auch dafür zu werben, dass die Bürger zur Wahl gehen", sagt Francken.

Wenn er komplett auf Wahlwerbung verzichten würde, könnte das auch zu einer negativen Reaktion führen. "Ich kann mir vorstellen, dass dann viele gesagt hätten: Der hat es wohl nicht nötig." Auch das Wahlergebnis werde er ganz genau beobachten und analysieren. "Jede Nein-Stimme bringt mich zum nachdenken", sagt er.

Nachdenken, ob er noch einmal antreten will, musste er dagegen nicht. "Ich bin gerne Bürgermeister und daher war für mich eigentlich immer klar, dass ich wieder kandidieren werde", sagt Francken, der 2001 erstmals Verwaltungs-Chef und 2009 wiedergewählt wurde.

Für den Spezialfall, dass es nur einen Kandidaten gibt, gibt es auch besondere Wahlzettel. Die Bürger haben darauf die Möglichkeit, auch mit "Nein" zu stimmen. Gewählt ist Francken also mit seiner Kandidatur noch nicht automatisch. Um erneut Bürgermeister zu werden, muss er die Mehrheit der Stimmen bekommen.

Wie viele allerdings am 13. September zur Wahl gehen, das spielt keine Rolle - rein juristisch. Für Ulrich Francken dagegen ist das durchaus entscheidend. "Ich würde mich über eine gute Wahlbeteiligung freuen, weil ich das als Anerkennung meiner Arbeit als Bürgermeister sehe würde."

(RP)
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