Grippe- und Erkältunsgwelle in Goch "Vitamine essen, Hände waschen"
Goch · Der Apotheker-Sprecher des Kreises Kleve erklärt, woran man eine Grippe erkennt und wie man eine Ansteckung mit den Viren vermeidet.
Mal eben an Karneval den schunkelnden Sitznachbarn einfach so gebützt oder versehentlich bei einer Feier aus dem fremden Glas getrunken — ganz schnell kann es passieren und schon kratzt es nun, kurze Zeit später schon, auf einmal kräftig im Hals. Auch das Schlucken ist nicht beschwerdefrei. Nach den jecken Tagen liegen viele Menschen auch in Goch und Umgebung flach. Nicht zuletzt, weil ohnehin schon ein hartnäckiger Grippevirus in ganz Nordrhein-Westfalen im Umlauf ist. Ulrich Schlotmann, Sprecher der Apotheker im Kreis Kleve, erklärt im Gespräch mit der Rheinischen Post, wie man sich vor den derzeit grassierenden Viren schützen kann.
Wie kann ich überhaupt als Laie eine normale Erkältung von einer richtigen und zu behandelnden Grippe unterscheiden?
Schlotmann Wenn Sie morgens noch fröhlich pfeifend aus dem Haus gehen und mittags platt sind, dann haben Sie eine Grippe. Die spontane Reaktion des Körpers ist das erste Anzeichen für eine richtige Grippe. Der Blutdruck sinkt, Fieberanstieg, trockener Husten, Kopf- und Gliederschmerzen und vor allem die körperlichen Ermüdungserscheinungen sind die Symptome. Bei der Grippewelle, die uns gerade beschäftigt, fällt auf, dass Patienten besonders schwer wieder auf die Beine kommen und lange mit der Grippe zu kämpfen haben. Ich sage immer: Normalerweise kommen zu mir in die Apotheke keine Grippekranken, denn die liegen im Bett und schicken jemanden vorbei. Die kommen erst gar nicht mehr aus dem Bett raus.
Wie viel Impfstoff haben Sie denn für solche Situationen immer vorrätig im Kreis?
Schlotmann Gar keinen — wir ordern erst, wenn er gebraucht wird, sonst ist das Risiko für uns zu groß, dass wir letzten Endes darauf sitzen bleiben. Aber der Impfstoff ist inzwischen in bestimmten Regionen sehr knapp geworden. Man hätte sich aber sowieso auch schon früher impfen lassen müssen. Inzwischen ist die Grippewelle da, und nun ist es eigentlich für diesen Schritt schon zu spät.
Wie kann ich mich dennoch vor den Grippeviren schützen?
Schlotmann Häufiger die Hände waschen und auch mal unhöflich sein und seinem Gegenüber nicht die Hand geben. Weiterhin ausreichend trinken und somit die Schleimhäute befeuchten, denn andernfalls geben ausgetrocknete Schleimhäute den Viren die Möglichkeit zum Andocken. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit vielen Vitaminen ist wichtig. Außerdem die Räume nicht zu sehr heizen. Trockene Luft trocknet wiederum auch die Schleimhäute aus. Zusätzlich zur ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme kann man auch mit einer Zink-Brausetablette die Schleimhäute stabilisieren. Wichtig ist, dass man eine Grippe vernünftig auskuriert, damit das Immunsystem fernab vom Arbeitsstress wieder fit werden kann.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE ELFI VOMBERG.