Uedem VHS und Heimatverein starten Vortragsreihe

Uedem · Die Volkshochschule Goch-Uedem und der Heimat- und Verkehrsverein Uedem veranstalten eine kleine Vortragsreihe zusammen. Den Auftakt bildet am Donnerstag, 29. Oktober, um 19.30 Uhr der Vortrag über die Karolingerzeit in Uedemerfeld. Anlass ist die archäologische Untersuchung eines karolingerzeitlichen Hofes durch das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Xanten, im Winter des Jahres 2013. Anlass für die Ausgrabung war die Erschließung einer Kies- beziehungsweise Sandabgrabung. Es fanden sich vier größere Hausgrundrisse und zwei Brunnen aus dem 9. Jahrhundert. Derart gut erhaltene Siedlungsbefunde aus der Karolingerzeit sind im Rheinland selten, am Niederrhein bislang einzigartig. Zugleich betreffen sie eine Zeit, in die die Ersterwähnung des Ortes Uedem fällt. Der zweite Vortrag wird am 14. Januar vom Klever Stadtarchivar Bert Thissen gehalten. Er berichtet über die frühe Zeit des Ortes Villa Geizefurth und die Stadtwerdung Uedems. Dabei wird besonders auch auf die Besitzungen des Xantener Stiftes in Uedem eingegangen. Am 25. Februar referiert Marco Kieser über das Baudenkmal Laurentiuskirche. Das heutige Kirchengebäude von St.-Laurentius, Hauptpfarrkirche im Ortskern von Uedem, wurde 1960 errichtet - ein Neubau, der aber Westtürme und Apsis der im Krieg zerstörten Vorgängerkirche aus dem Jahr 1890 mit einbezieht. 2015 wurde St. Laurentius als Baudenkmal in die Denkmalliste eingetragen. Voraus gingen einige Diskussionen: Ist solch ein "junges" Gebäude tatsächlich bereits "historisch" und kann es ein Baudenkmal sein? Was sind seine architektonischen Qualitäten? Wer war sein Architekt Denis Boniver? Und warum hat man nach dem Zweiten Weltkrieg die alte Kirche nicht wiederaufgebaut? Marco Kieser ist wissenschaftlicher Referent im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.

Den Abschluß der Reihe bildet ein Vortrag von Georg Cornelissen über Uedemer Familiennamen am 10. März. Manche Uedemer Familiennamen stammen noch aus dem Mittelalter, andere sind vergleichsweise jung. Einige Namen sind tatsächlich am Ort entstanden, andere sind "eingewandert". Es gibt Namen, die werden wie vor Jahrhunderten geschrieben, aber auch solche, die sich bis zur Unkenntlichkeit verändert haben. Ausgehend von einer Sammlung von Namen des 18. Jahrhunderts werden die großen Linien der Namensgeschichte erläutert und bestimmte Einzelnamen erklärt, die für den Niederrhein typisch sind und in Uedem vorkommen oder vorkamen.

Alle Vorträge finden im Bürgerhaus am Agathawall statt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort