Brauchtum Koreaner laden zum Neujahrsfest auch Gocher Bürger ein

Goch/Bedburg-Hau · Kulturbeiträge aus zwei Welten: Das aktuelle Prinzenpaar des Kolping-Karnevalsvereins samt Gefolge begeistert Koreaner vom Niederrhein.

 Vertreter des koreanisch-deutschen Verbandes mit Hakia Schemuth und Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm.   Foto: Settnik

Vertreter des koreanisch-deutschen Verbandes mit Hakia Schemuth und Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm. Foto: Settnik

Foto: Anja Settnik

Sie kamen in den späten 60er und 70er Jahren, um in deutschen Krankenhäusern zu arbeiten. Im Kreis Kleve war es insbesondere die Landesklinik, die Pflegekräfte aus Korea einstellte. Nicht wenige wurden am Niederrhein heimisch, integrierten sich mehr oder weniger, blieben aber immer der eigenen Kultur stark verhaftet. Schon vor 30 Jahren gründete sich der Verband der Koreaner im Kreis Kleve; zum kleinen Jubiläum im Pfarrheim von St. Antonius Bedburg-Hau kamen jetzt eine Menge Gäste – nicht zuletzt die Kolping-Karnevalisten samt Prinzenpaar.

Immer im Januar oder Februar (nach dem chinesischen Mondkalender) wird das koreanische Neujahrsfest gefeiert. 2020 ist das „Jahr der Maus“, entsprechend waren die Tische mit Süßigkeiten und Glücksbringern in Maus-Form dekoriert. Dazu Girlanden, Lampions, ein Wandteppich mit Reispflücker-Motiv, zweierlei Flaggen und viel Schwarz-Gelb zu Ehren der Gäste aus Goch. Hakja Schemuth als Vorsitzende des Verbandes hatte schon 2011 den damaligen Kolping-Prinz Marcus Knops samt Garde bei ihrer Feier zu Besuch, so geschah es auch diesmal mit seinem Bruder Johannes und dessen Prinzessin Julia.

Bis allerdings die riesige närrische Truppe in den ohnehin schon gut bevölkerten Pfarrsaal einmarschierte, hatten die Gäste schon eine Menge erlebt: Pianist Tae Sung Chung spielte ein eindrucksvolles Crossover von Franz Liszt und Fernöstlichem, bei zwei Stücken begleitete seine Mutter ihn auf der Mundharmonika. Zwei koreanische Damen führten sehr anmutig einheimische Tänze vor. Und dann gab es Ehrungen und Grußworte, die allerdings für die nicht-koreanischen Teilnehmer an dem Abend geheimnisvoll blieben. Die Präsidenten des Bundes- und Europäischen Verbandes der Koreaner in Deutschland sprachen, außerdem der Generalkonsul aus Düsseldorf.

Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm hörte ebenfalls zu (vermutlich verstand auch er jedoch die Vorträge nicht) und freute sich an der guten Stimmung, die spätestens mit dem hervorragenden Buffet aufkam. Von Hakia Schemuth mit koreanischen und deutschen Flaggen ausgestattet winkte die Gesellschaft dann begeistert die Kolping-Karnevalisten herein.

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