Wirtschaft Unternehmerinnen ehren Jennifer Gsell aus Goch

Goch · Der erste Versuch einer Geschäftsidee misslang. Statt aufzugeben startete eine junge Frau aus Goch erst recht durch und ist darüber glücklich.

 Jennifer Gsell aus Goch mit ihrem Team, geehrt von den Unternehmerinnen. Schon die Bewerbung um Preis habe überzeugt, sagt Barbara Baratie. 
  Foto: Unternehmerinnen Forum

Jennifer Gsell aus Goch mit ihrem Team, geehrt von den Unternehmerinnen. Schon die Bewerbung um Preis habe überzeugt, sagt Barbara Baratie. Foto: Unternehmerinnen Forum

Foto: Maro

Jedes Jahr zeichnet das Unternehmerinnen Forum  Niederrhein eine vielversprechende junge Kollegin aus. Auch jetzt konnte die „Perle der Unternehmerinnen“ wieder vergeben werden. Die Gewinnerin des  Wirtschaftspreises  ist Jennifer Gsell, Geschäftsführende Gesellschafterin der blueMARKETING, einer everdry-Marke aus Goch.

„Ich wollte immer schon ein eigenes Unternehmen führen“, hatte Jennifer Gsell in ihrer  Bewerbung erklärt. Was anfangs nur ein Traum war, führte 2012 zum Start bei everdry. Kerngeschäft war zunächst ein Onlineshop für eigene Produkte gegen starkes Schwitzen, das zunächst vielversprechend anlief, bis Forschungen veröffentlicht wurden, die nachwiesen, dass Aluminiumsalze in Kosmetikprodukten bedenklich sind. Schlecht für Everdry: Aluminiumsalze waren der Hauptinhaltsstoff der erverdry-Produkte. Die Insolvenz drohte. „Alternativen mussten her“, erinnert sich Jennifer Gsell. Und sie packte die Herausforderung an, machte eine Ausbildung zur Online Marketing Managerin und stellte sich als Agentin völlig neu auf.  Ein Jahr später konnte sie ihre erste Mitarbeiterin einstellen. Das Unternehmen entwickelte sich weiter, das Team wuchs. Heute beschäftigt Gsell zwölf Mitarbeiter, die meisten davon Frauen.

„2017 hatten wir bereits zahlreiche Kunden aus ganz unterschiedlichen Branchen, die wir mit diversen online-Marketingmaßnahmen betreuten, und unsere Agentur entwickelte immer mehr Qualität – und dann kam 2020 Corona.“ Auch hier hat sie gegen gehalten, auch wenn es ein harter Kampf war. Niemand musste entlassen werden, und jetzt gehe es wieder aufwärts.

„Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass mein Team das Wichtigste ist. Sie schaue auf Kompetenz, Teamfähigkeit, Flexibilität, Loyalität und Motivation. Dabei sei das Geschlecht nebensächlich. „Ich habe schon hautnah zahlreiche Schwangerschaften, Elternzeiten und Kinderkrankheitszeiten mitgemacht, für alles gibt es arbeitstechnisch Lösungen. Ich versuche immer für mein Team und mich selbst  eine gute Work-Life-Balance zu haben.“

 Die Perle für den Preis wurde übrigens gestiftet von Georg Schotten, Juwelier aus Goch, der sie nun ganz nach dem Wunsch der Gewinnerin zu einem individuellen Schmuckstück verarbeiten wird. 

„Wir freuen uns, hier ein beeindruckendes Beispiel für strategisches Unternehmenswachstum zeigen zu können“, so Gabriele Coché-Schüer, Vorsitzende des Netzwerkes der Unternehmerinnen und Managerinnen am Niederrhein. Das Netzwerk, dem mehr als 100 weibliche Führungskräfte angehören, zeichnet damit zum dritten Male eine Unternehmerin aus seinen Reihen aus.

(RP)
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