Wirtschaftsförderung In Kalkar ist noch Platz zum Bauen

Kalkar · „Bedarfe – Flächen– Programme“ heißt die aktuelle Veranstaltungsreihe der Kreiswirtschaftsförderung. In Kalkar war das Interesse am Unternehmerabend groß, Platz zum Bauen sei durchaus noch vorhanden, so die Verwaltung.

 Der Ratssaal des Kalkarer Rathauses war sehr gut besetzt, als Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers ins Thema einführte.

Der Ratssaal des Kalkarer Rathauses war sehr gut besetzt, als Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers ins Thema einführte.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Ratssaal des Kalkarer Rathauses war sehr gut besetzt, als Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers ins Thema des Unternehmerabends einführte. „Wohnungsbau in Kalkar: Bedarfe – Flächen–Programme“ heißt die aktuelle Serie von Vortrags- und Diskussionsabenden, die bei vielen Geschäftsleuten auf Interesse stoßen. Auch eine Reihe Kommunalpolitiker war der Einladung in den Sitzungssaal gefolgt, schließlich ist das Thema Bauen/Stadtentwicklung auch für sie ein ganz wesentliches.

Über den Wohnungsmarkt in Kalkar informierten nach einführenden Erläuterungen über die Arbeit der WfG durch Kuypers die Lokalmatadoren. Bürgermeisterin Britta Schulz und Frank Sundermann als Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umwelt stellten die derzeitige Situation ihrer Stadt dar. Klar ist, dass in Kalkar wie überall am Niederrhein (und in weiten Teilen Deutschlands) hunderte Wohnungen fehlen. Ob es so viele sind, wie die Wohnungsmarktstudie des Kreises annimmt, sei schwer zu sagen, denn Kalkars zahlenmäßig kleine Verwaltung könne keine „empirischen Daten“ liefern, so Sundermann. Die „Richtung“ stimme aber sicherlich: Die Nachfrage nach Baugrundstücken ebenso wie nach Mietwohnungen sei groß.

Ebenso klar ist aber, dass der neue Regionalplan den Kommunen eindeutig aufzeigt, wo sich Ansiedlungen vergrößern dürfen und wo nicht. Kurz gesagt: Verdichtungen innerhalb der Innenstädte sind erwünscht, neue Flächen außerhalb dürfen nicht so ohne weiteres in Anspruch genommen werden. Gerade in den Ortsteilen, die für viele Menschen attraktiv sind (etwa für die Kinder dort wohnender Bürger)ist es schwierig, Bauplätze auszuweisen.

Kalkarern steht in ihren Häusern oder Wohnungen recht viel Platz zur Verfügung: Der durchschnittliche Haushalt lebt auf etwa 115 Quadratmetern. 17,7 Prozent der Wohnung befinden sich in Mehrfamilienhäusern, öffentlich gefördert sind mehr als im Durchschnitt des Kreises. Ohnehin sind die Preise etwas günstiger als anderswo im Kreis. „Wir gehen davon aus, dass etwa die Hälfte der mehr als 400 Wohnungen, die bis 2030 realisiert sein sollen, Einfamilienhäuser betrifft“, erklärt Sundermann. Oder andersherum: Immer mehr Menschen interessieren sich auch für andere Wohnformen, nicht zuletzt in Mehrfamilienhäusern.

Besonders, wenn diese altengerecht, barrierearm und energetisch vorbildlich sind. Stephan Kunz von der NRW.bank, Alexander Kannenberg von der Sparkasse Rhein-Maas und Frank Rosar von der Volksbank Kleverland haben täglich mit Bauwilligen zu tun, klären über Finanzierungsmöglichkeiten auf, stellen wichtige Frage, ermuntern aber auch, lieber bald als in ferner Zukunft zu bauen. Denn die aktuelle Niedrigzinsphase mache es Bauherren so einfach wie kaum je, ins Eigentum zu wechseln. Die NRW.Bank hat damit weniger mit den privaten Häuslebauern zu tun als vielmehr mit deren Hausbanken. Für die übernimmt die Landesbank nämlich in einigen Fällen das Kreditrisiko. Außerdem stellt die Bank dem gewerblichen Bereich (auch Existenzgründern) zinsgünstige Darlehen zur Verfügung. Die hiesigen Banken wiederum verhelfen gerade jungen Familien, die dies früher nicht hätten schultern können, zu einer handelbaren Finanzierung.

 Hier ist noch Platz zum Bauen: Das Gelände an der Birkenallee.

Hier ist noch Platz zum Bauen: Das Gelände an der Birkenallee.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Sundermann und in einer weiteren Diskussionsrunde Kalkarer Architeken und Immobilienmakler beleuchteten größere Bauprojekte, die gerade in der Umsetzung oder Projektierung sind. Da planungsrechtlich in Kalkar der Bau von insgesamt 1267 Wohnungen möglich wäre (wenn zum Beispiel Grundeigentümer sich von ihren Flächen trennen würden), gibt es für Planer genügend zu tun. Derzeit wird vorrangig in Altkalkar, am Calcarberg und in kleinerem Rahmen in Kehrum gebaut.

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