Goch Ungemeldete Hunde - Stadt Goch will handeln

Goch · Durch stichprobenartige Kontrollen sollen im Laufe des Jahres Hunde aufgespürt werden, für die keine Steuern gezahlt werden. Den Haltern drohen hohe Nachzahlungen, Bußgelder sind ebenfalls möglich.

 3017 Hunde sind in Goch offiziell gemeldet. Im Laufe des Jahres wird geprüft, ob damit tatsächlich alle dort lebenden Hunde erfasst sind.

3017 Hunde sind in Goch offiziell gemeldet. Im Laufe des Jahres wird geprüft, ob damit tatsächlich alle dort lebenden Hunde erfasst sind.

Foto: LOTHAR Berns

222.464 Euro und 91 Cent hat die Stadt Goch im Jahr 2013 durch die Steuerzahlungen der Halter von insgesamt 3017 Hunden eingenommen. 2014 könnten es einige Euro mehr werden, denn es wird vermutet, dass im Stadtgebiet mehr Hunde gehalten werden, als offiziell gemeldet sind. Um ein wenig Licht auf die womöglich höhere Dunkelziffer scheinen zu lassen, wurden dementsprechend nun Maßnahmen angekündigt.

Der genaue Zeitpunkt steht zwar bisher noch nicht fest, doch im Laufe des Jahres sollen Mitarbeiter der Stadt an Haustüren klingeln und dabei kontrollieren, ob der vierbeinige Hüter des Hauses nicht "schwarz" gehalten wird. Im Anschluss soll dann überprüft werden, ob sich die ermittelten Zahlen mit denen der offiziell gemeldeten Hunde deckt. "Das tun wir , um die Steuergerechtigkeit zu gewährleisten", erklärt Marion Heller, stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Goch.

Für Halter, die den Gang zum Ordnungsamt bisher verweigert haben, kann es nun also richtig teuer werden. Denn die Stadt kann die nicht gezahlten Steuern der vergangenen vier Jahre rückwirkend zurückfordern. Auch das Verhängen von Bußgeldern wird nicht ausgeschlossen.

Anders als die Stadt Kevelaer, die ebenfalls derartige Kontrollen für 2014 angekündigt hat, wurden die Steuern in Goch nicht in diesem Januar von 60 auf 70 Euro erhöht, sondern bereits im Januar 2013 von 60 auf 65 Euro. "Wir denken nicht, dass das den Haltern Anlass dazu gegeben hat, den Hund nicht anzumelden", sagt Marion Heller, die dazu rät, den Hund nach der Anschaffung — wie vorgeschrieben — innerhalb von zwei Wochen anzumelden.

Dann sehen die Gebühren wie folgt aus: Bei einem Hund müssen 65 Euro gezahlt werden, für zwei Hunde werden 100 Euro je Hund fällig. Werden drei oder mehr Hunde gehalten, kommen je 115 Euro auf den Halter zu. Richtig teuer wird's bei Rassen, die als "gefährlich" deklariert werden. So werden für Pitbull-Terrier und Co. 630 Euro fällig, bei zwei oder mehreren Kampfhunden sind es sogar 965 Euro pro Hund.

Bevor die Hunde-Kontrolleure von Haus zu Haus ziehen, um Schwarzhaltern auf die Schliche zu kommen, müssen allerdings noch einige Fragen geklärt werden. "Fakt ist, dass es Mitarbeiter der Stadt sein werden. Es wird keine externe Lösung in Betracht gezogen. Zudem muss noch festgelegt werden, in welchem genauen Zeitraum die Aktion stattfinden soll", sagt Marion Heller.

Übrigens: Steuerbefreiung wird auf Antrag gewährt für Hunde, die ausschließlich dem Schutz und der Hilfe Blinder, Tauber oder sonst hilfloser Personen dienen, die einen Schwerbehindertenausweis mit den Merkmalen "B", "BL", "aG" oder "H" besitzen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort