Uedem Üben in der Raben-Schule

Uedem · Ein neues Angebot soll dem Nachwuchs den Übergang vom Kindergarten in die Schule erleichtern. Gemeinsam werden weitere Fertigkeiten entwickelt. Der Spaß beim Lernen kommt nicht zu kurz.

 Melanie Papke (r.) und Ines van de Bruck mit den Kindern im Rabennest.

Melanie Papke (r.) und Ines van de Bruck mit den Kindern im Rabennest.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Lesen können sie meist schon, rechnen im Zwanzigerraum beherrschen sie oft auch. Was aber noch fehlt, um eingeschult zu werden, sind zum Einen das Alter und zum Anderen ein oder zwei Alltagskompetenzen, die den Schulalltag leichter machen. An diese Kinder zwischen Kindergarten und Schule richtet sich ein neues Angebot: die Raben-Schule.

Kooperationsangebot

Das Kooperationsangebot der Geschwister-Devries-Schule und der Villa Talenta möchte Jungen und Mädchen zwischen vier und sechs Jahren helfen, diese Kompetenzen zu erwerben. "Wir sehen uns als Ergänzung der pädagogischen Arbeit im Kindergarten", erläutert Melanie Papke. Als begabungspädagogische Fachkraft und sozialpädagogische Mitarbeiterin der Grundschule gehört sie neben Schulleiter Johannes Nolte und Ines van de Bruck, ebenfalls begabungspädagogische Fachkraft und externe Mitarbeiterin der Grundschule, zum Raben-Team.

Immer wieder habe man festgestellt, dass die geistige Entwicklung einiger Jungen und Mädchen das Kindergartenniveau weit überschreitet, während andere Fertigkeiten noch nicht so weit ausgeprägt sind. "Das Angebot ist wichtig, weil die Kinder meist nicht auf allen Ebenen denselben Entwicklungsstand haben", führt Papke aus. Somit wäre ein vorzeitiger Übergang in die Grundschule schwierig.

Hier setzt die Raben-Schule an. Vormittags im Schulgebäude untergebracht, schnuppern die Raben-Schüler schon einmal in das Schulleben hinein, ohne direkt involviert zu sein. Ihre Unterrichtseinheiten im Rabennest unterm Dach beinhalten Übungen der Grob- und Feinmotorik, Eigen-Organisation, planendes Handeln, genaues (Zu-)Hören, Merkfähigkeit und Sozialverhalten. Für jedes Kind gibt es nach dem Eingangsgespräch mit Kind, Eltern und gegebenenfalls Erzieherinnen einen individuellen Förderplan, "der flexibel an die individuelle Entwicklung und Lerngeschwindigkeit angepasst wird", erklärt Papke. Trotz aller Individualität geht es auch um das Lernen in der Gruppe. So werden Fertigkeiten entwickelt, die einen fließenden Übergang ins Schulleben ermöglichen.

Bereits zum Start der Raben-Schule sind fünf kleine "Raben" an Bord, um ihre Flügel in Richtung Schule auszustrecken. Ständige Entwicklungsgespräche mit den Eltern gehören ebenso zum Konzept wie die Möglichkeit, die Erzieherinnen mit "Futter" für das jeweilige Kind in seinem normalen Kindergartenalltag zu versorgen, um es optimal zu fördern und zu fordern. Immer geht es dabei spielerisch zu. Spaß haben beim Lernen ist ausdrücklich erwünscht.

(RP/rl)
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