Goch Theater im Team

Goch · Für Kinder und Erwachsene gibt es in Goch Theater satt: Zum ersten Mal sollen jetzt auch die 15- bis 21-Jährigen eine Plattform bekommen. Bei einem Workshop in den Herbstferien erarbeiten sie ein multimediales Theaterstück.

Ibsen bildet das Gerüst und Jugendliche füllen es mit ihren eigenen Ideen: mit Tanz, mit Videoprojektionen, mit Bühnenbildern, mit Schauspiel und mit Musik. " ,Peer Gynt' ist ein Stück über das Erwachsenwerden, über Konflikte mit der Umwelt und die Suche nach der eigenen Identität", sagt Doro Höing, die künstlerische Leiterin des multimedialen Theaterprojektes. Obwohl schon 1867 von dem Norweger Henrik Ibsen geschrieben, besticht es nach wie vor durch seine Aktualität. "Die poetische Sprache werden wir in den Traumszenen erhalten und in den realen Szenen durch Umgangssprache ersetzen."

"Team act" heißt das neue Gocher Theaterprojekt, das sich an Heranwachsende zwischen 15 und 21 Jahren richtet. Zwei Wochen lang erarbeiten Jugendliche aus dem Kreis Kleve in den Herbstferien ein multimediales Theaterstück, dabei werden sie von Künstlern, Theaterpädagogen und Musikern unterstützt.

Kostenloser Workshop

"Bisher war diese Gruppe bei den kulturellen Angeboten nicht vertreten, jetzt schließen wir die Lücke", erklärt KulTOURbühnen-Chef Helmut Lintzen. Unterstützt wird das Projekt vom Land Nordrhein-Westfalen, "so dass wir den Workshop kostenlos anbieten können". Motivierte junge Leute sollen sich einbringen, und aus den verschiedenen Impulsen soll etwas "Ganzheitliches" werden. "Nicht jeder will auf der Bühne stehen", weiß Doro Höing, "wir wollen verschiedene Interessen ansprechen und spartenübergreifend arbeiten."

50 Jugendliche können teilnehmen. Ein erstes Treffen ist am 27. August im Kastell. Am Ende stehen mindestens zwei Aufführungen (am 24. und 25. Oktober), die sich ebenfalls besonders an junge Menschen richten. Kooperationspartner sind das Museum Goch und das Jugendzentrum Astra, wo auch eine Aufführung stattfinden soll.

Zhenia Couso-Martell will mit den Jugendlichen Videos drehen, die dann als Projektionen im Stück auftauchen, Nicole Peters geht mit den Teilnehmern für Interviews auf die Straße. Themen des Stücks werden auf heute und auf die Stadt bezogen und in "Peer Gynt" integriert, als Text oder als Ton. "Zum Beispiel typische Erwachsenensprüche, um die es am Anfang des Stücks geht könnten einfließen", sagt Doro Höing. Martin Lersch ist für die Musikgruppe zuständig und Nina Funk für die tänzerischen Elemente. Aus "dem Chaos", so Lintzen, soll am Schluss keine Collage, sondern ein homogenes Stück werden. "Alles ist offen und wir sind sehr gespannt", sagt der Initiator. Wer Lust hat, an dem "innovativem Projekt" teilzunehmen, bewirbt sich auf der eigens kreierten "Team-Act-Homepage". Dort werden auch Fotos eingestellt, es gibt ein Forum, einen Newsletter und regelmäßig neue Infos. Helmut Lintzen: "Wir nutzen die neuen Medien gezielt, um die Jugendlichen anzusprechen."

(RP)
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