Goch Tauschbörse der Bahnfreunde
Goch · Die Eisenbahnfreunde Goch-Kleve laden zur Börse ins Industriegebiet nach Goch ein. Im Mittelpunkt diesmal: das Thema Schienen. Denn – man glaubt es kaum: Sommerwetter wirkt sich sogar auf Modellbahn-Anlagen aus.
Die Eisenbahnfreunde Goch-Kleve laden zur Börse ins Industriegebiet nach Goch ein. Im Mittelpunkt diesmal: das Thema Schienen. Denn — man glaubt es kaum: Sommerwetter wirkt sich sogar auf Modellbahn-Anlagen aus.
Sommertauschbörse der Eisenbahnfreunde Goch-Kleve: Zwar lädt der feucht-klamme Keller oder der glühend heiße Dachboden bei dem warmen Wetter nicht unbedingt zum Basteln ein — doch der eben mal über die Schienen geschnippte Waggon läuft nun einmal merkwürdig unruhig oder entgleist sogar an der Nahtstelle zweier Segmente. Neugierig guckt der Fachmann genauer hin und entdeckt größere Lücken im Gleis oder hochgezwängte Stöße, die beim Bau im kalten Winter nicht zu sehen waren.
Liegt es womöglich an unterschiedlicher Dehnung von Schienen und dem Untergrund durch das Sommerwetter? Und wie ist das beim großen Vorbild? Weicher Teer auf den Straßen beschert vielen Autofahrern Probleme, aber von aufgeweichten Schienen hört man nichts.
Aufgeworfene Schienen sind aber ein Problem, das seit den Anfängen der Eisenbahn bekämpft wird. Eisenbahnschienen bestehen aus belastbarem Stahl, der eine Dehnkraft von über 110 Kilogramm pro Quadratmillimeter aushält, dreimal so viel wie gewöhnlicher Baustahl. Entsprechende Kräfte bilden sich bei Hitzeausdehnung, die sich in einer Verbiegung entladen können.
Früher wurden zwischen den Schienenlängen entsprechende Stoßlücken gelassen, die sich bei steigender Temperatur schließen, sich aber bei Kälte öffnen und die Räder hörbar schlagen lassen. Jeder Schienenstoß bedeutet Verschleiß, Wartungsbedarf und Kosten, daher wurden Schienen in immer größeren Längen verbaut und schon seit Jahrzehnten sogar endlos verschweißt.
Diese Entwicklung wurde begleitet von zunehmenden Temperaturkräften, die sicher beherrscht werden mussten. Moderne ICE-Trassen besitzen mit quaderförmigen Schienenstützen versehene durchgehende Betonplatten, die mit Schotter oder Dämmplatten zur Lärmminderung belegt sind. Eine Technik, die den Eisenbahnfreunden Goch-Kleve bestens bekannt ist. Denn: von Groß auf Klein wird's umgesetzt. Die Modellbahnbauer sorgen nämlich mit Korkplatten für Lärmdämpfung.
Da aber die Traumanlage nicht nur aus Gleisen besteht, die vorgeplant werden müssen, bieten die Eisenbahnfreunde am kommenden Sonntag, 2. September, von 11 bis 16 Uhr ihre erste Tauschbörse nach der Sommerpause an. Der Eintritt beträgt 2 Euro für Erwachsene und 50 Cent für Kinder. Diesmal sind in der Benzstraße 24 im Industriegebiet West in Goch die Clubanlagen der Baugrößen HO und Z aufgebaut.