Goch Tatort Kiesgrube: fünf tote Gänse

Goch · GOCH/WEEZE Flauschig sehen sie aus, die kleinen Wildgänse – richtig zum Liebhaben. Längst nehmen sie ihr Feriendomizil nicht mehr nur auf den Rheinwiesen. Auch an den zahlreichen Baggerlöchern des Niederrheins lassen sie sich nieder. Einer dieser Orte ist das Auskiesungsgelände "Höster Feld" an der Grenze zwischen Weeze und Goch.

GOCH / WEEZE Flauschig sehen sie aus, die kleinen Wildgänse – richtig zum Liebhaben. Längst nehmen sie ihr Feriendomizil nicht mehr nur auf den Rheinwiesen. Auch an den zahlreichen Baggerlöchern des Niederrheins lassen sie sich nieder. Einer dieser Orte ist das Auskiesungsgelände "Höster Feld" an der Grenze zwischen Weeze und Goch.

Aber die anschmiegsamen Gefühle wecken die tierischen Feriengäste nicht bei allen Menschen. Denn in den Maschendrahtzaun am Rande der Auskiesungsfläche hat ein noch Unbekannter Schlingen aus Stacheldraht eingeflochten. Diese sind Michael Krämer aus Goch am Sonntag aufgefallen – gemeinsam mit fünf toten Wildgänsen, darunter auch Jungtiere.

Schlingen nicht geeignet

Auf Krämers Hinweis sind gestern die Gemeinde Weeze und der Kreis Kleve als Untere Landschaftsbehörde aktiv geworden. Zwei Mitarbeiter dieser und der Jagdbehörde haben den "Tatort" in Augenschein genommen. Nach einer ersten Untersuchung glauben sie, "dass die Schlingen nicht geeignet sind, die Tiere so zu verletzen, dass diese verendeten", sagt Elke Sanders, Pressesprecherin des Kreises Kleve. Es sei kein Hinweis auf Verletzungen durch die Stacheldrahtschlingen gefunden worden.

Bleibt die Frage nach dem Verursacher. Der Betreiber des Kieswerkes habe glaubhaft versichern können, dass die Schlingen nicht von ihm angebracht worden seien, sagt Georg Koenen, Leiter des Weezer Ordnungsamtes. Ein Mitarbeiter des Kieswerkes habe Menschen mit Hunden gesehen, diese hätten die Wildgänse gescheucht, sagt Sanders zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen. Ob Bisse verantwortlich für den Tod der Tiere sind, steht noch nicht fest.

Wie die Sache weiter verfolgt werde, sei abzuwägen, sagt Sanders. Am Nachmittag hatte die Mitarbeiterin der Unteren Landschaftsbehörde diesbezüglich noch ein Gespräch mit dem Kreisveterinäramt. Ergebnisse lagen gestern aber noch nicht vor. Der Betreiber der Kiesgrube wurde angewiesen, die Schlingen zu entfernen und sich zu melden, wenn wieder etwas Vergleichbares auffalle. Und auch die Aufmerksamkeit von Gemeinde Weeze und Kreis sind geweckt. "Wir werden das Gelände in Absprache mit dem Kreis im Auge behalten", erklärt Ordnungsamtschef Koenen.

(RP)
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