Goch Takko, dm und K+K-Schuhe zu Terporten

Goch · Weil die Stadt einen Prozess verloren hat, musste sie gegen ihre Überzeugung handeln: Auf dem "Terporten-Gelände" dürfen nun Fachmärkte entstehen. Verbraucher können sich auf große Ladenlokale und Parkplätze vor der Tür freuen.

 Ein schlichter Flachbau in Grau mit reichlich Parkraum ist vorgesehen, teilte das Unternehmen UBG der RP mit.

Ein schlichter Flachbau in Grau mit reichlich Parkraum ist vorgesehen, teilte das Unternehmen UBG der RP mit.

Foto: UBG

Ob die Stadt will oder nicht: Die süddeutsche Unternehmensgruppe UBG hat die Baugenehmigung für ihr Vorhaben auf dem Kevelaerer "Terporten-Gelände" bekommen. Die Verwaltung kam nicht umhin, die Genehmigung zu erteilen, denn dazu war sie gerichtlich aufgefordert worden. Sie war in einem Prozess gegen den Investor UBG unterlegen. Nun dürfen am Stadtrand an der Ecke B 9 / Lindenstraße Fachmärkte entstehen.

Wie berichtet, bemüht sich die Stadt seit Jahren, Unterzentren, die Kaufkraft aus der Innenstadt herausziehen könnten, zu verhindern. Manchmal vergeblich, wie im Fall "Terporten". Bereits 2011 hatte die Verwaltung die Pläne des Investors vorerst gestoppt, konnte sich mit ihrer Sicht der Dinge vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf jedoch nicht durchsetzen. Nach dem Urteil des Gerichts vom Sommer 2013 musste die Stadt dem Wunsch des Antragstellers entsprechen.

Vorerst werden auf dem Eckgrundstück noch alte Wohnwagen und Wohnmobile verkauft. Sobald der Mieter die Hallen und die Fläche verlassen hat, wird der Altbestand abgerissen. "Dann entstehen auf dem 5718 Quadratmeter großen Filetgrundstück in exponierter Lage am nördlichen Stadteingang drei Fachmärkte für Drogerieartikel, Bekleidung und Schuhe", erklärt UBG-Geschäftsführer Rainer Gündert. 1560 Quadratmeter Verkaufsfläche und 84 Kundenparkplätze werden zur Verfügung stehen.

Mieter sind drei der führenden Fachmarkt-Filialisten Deutsch-lands: Der Drogeriemarkt dm, Takko (günstige Bekleidung) und K+K Schuhe. Die Fertigstellung und Übergabe an die Mieter ist laut Bauherr im Frühjahr 2015 geplant. Das Investitionsvolumen liege bei 3,9 Millionen Euro. UBG ist auf dem deutschen Immobilienmarkt seit 1975 unterwegs - als Projektentwickler, Geldbeschaffer und Immobilienmanager. Der Schwerpunkt liege auf der Entwicklung von gewerblich genutzten Immobilien.

Während am Stadtrand Nägel mit Köpfen gemacht werden, arbeiten Politik, Verwaltung und andere interessierte Kreise noch am Einzelhandelskonzept der Stadt. In der Sitzung des jüngsten Haupt- und Finanzausschusses wurde das Thema allerdings wieder von der Tagesordnung abgesetzt. "Das ist auch richtig so, damit soll sich der neue Rat beschäftigen", sagt CDU-Fraktionschef Hansgerd Kronenberg. Dass auf dem Terporten-Gelände realisiert wird, was große Teile des Rats nicht wollen, bereitet ihm Sorgen. Aber er wisse auch nichts Konkretes über das Vorhaben.

Ralf Angenendt, SPD-Fraktionschef, wollte zwar auch keine Fachmärkte an der Peripherie. "Aber grundsätzlich ist es richtig, wenn sich dort etwas entwickelt. Derzeit ist das Gelände an einer der wichtigsten Zufahrten in die Stadt ein echter Schandfleck." Weil in den Gremien alles zum Thema Einzelhandelsgutachten nicht-öffentlich behandelt werde, könne er keine Einzelheiten berichten. Das Problem bei Fachmärkten am Stadtrand sei immer die Frage: Wo fängt man an, wo hört man auf? Streitfragen juristisch klären zu lassen, sei sicher kein guter Weg - insbesondere, wenn, wie mehrfach geschehen, die Stadt den Prozess verliere.

(RP)
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