Goch Stadtvilla nimmt teil am Gocher Denkmaltag

Neben einigen öffentlichen Denkmälern zeigen auch Privatleute ihre besonderen Häuser. In Goch ist diesmal die Brückenstraße 31 dabei.

 Vertreter der Stadt, des Gocher Heimatvereins und die Eigentümer des Denkmals Brückenstraße 31.

Vertreter der Stadt, des Gocher Heimatvereins und die Eigentümer des Denkmals Brückenstraße 31.

Foto: Anja Settnik

Wer noch einen kleinen Eindruck vom alten Goch haben möchte, der muss sich an der Brückenstraße umsehen. Dort gibt es noch einige Vorkriegshäuser, von denen einige aufwändig saniert sind und andere immerhin noch vorhanden oder unter Umbauten zu erahnen sind. Ein schönes Beispiel ist das Haus Brückenstraße 31, in dem 40 Jahre lang Zahnarzt Dr. Westermann seine Praxis betrieb. Die Witwe verkaufte das Anwesen im Jahr 2008 an ein niederländisches Ehepaar. Wilhelmina und Johannes Kersten waren nun Gastgeber beim Pressegespräch von Heimatverein und Stadt Goch zum Tag des offenen Denkmals.

Der steht in diesem Jahr bundesweit unter dem Titel „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. In Goch beteiligen sich mehrere öffentliche Plätze wie etwa Kirchen, das Arnold-Janssen-Geburtshaus oder das Klostergut Graefenthal, aber auch einige private Adressen, die sonst nicht für jedermann zugänglich sind. Zu letzteren gehört die architektonisch auffällige Stadtvilla, die für heutige Familiengrößen und Ansprüche viel zu groß ist. Arztpraxis unten und Wohnräume oben – so war es früher. Die neuen Eigentümer haben das Erdgeschoss umgebaut und ihre privaten Räume auf diese und einen Teil der ersten Etage beschränkt. Ganz oben wurden Gästezimmer als Bed and Breakfast eingerichtet. Zudem betreibt die Hausherrin ein kleines Kosmetikstudio.

Die Wohnräume sind (derzeit?) mit Bildern des Neffen Jacques Jacobs dekoriert. Der ist Maler und Autor pädagogischer Literatur und nutzt die Gelegenheit, am Denkmaltag seine Arbeiten zu zeigen. Jeder, der Interesse hat, kann am Sonntag, 8. September, zwischen 10 und 17 Uhr unangemeldet vorbei schauen und wird dabei die Bewohner des altehrwürdigen Hauses an der Niers kenennlernen. Danach bleibt sicherlich noch Zeit, das Fünf-Ringe-Haus, das auf seine Sanierung wartet, zu besichtigen. Dieser Gang lohnt sich besonders, weil ab Sonntag dort auch eine Ausstellung mit Aquarellen zu „150 Jahre Boxteler Bahn“ von Hans Rudolf Kremer zu sehen ist (ausführlicher Bericht folgt).

Ausgesucht haben die Ziele des diesjährigen Denkmaltags Vorstandsmitglieder des Heimatvereins, Rüdiger Wenzel vom Stadtmarketing und Vertreter verschiedener Fördervereine. Von den 120 in Goch gelisteten Denkmälern sind am Sonntag 13 dabei. Dass sich von Jahr zu Jahr mehr Eigentümer entschließen, mitzumachen, freut alle Beteiligten. Denn mal hinter die Fassaden ansonsten privater Häuser zu sehen, die schon 100 und mehr Jahre zum Stadtbild gehören – das ist reizvoll.

Einige Gruppen engagieren sich am Tag des offenen Denkmals in Goch besonders: zum einen der Verkehrs- und Heimatverein Kessel, der eine Tour von der katholischen St.-Stephanus-Kirche zu einigen weiteren Denkmälern im Ortsteil anbietet, zum anderen die Rad- und Wanderfreunde Pfalzdorf, die gemeinsam mit den Mittwochs-Fietsern aus Goch eine Fahrradtour unternehmen. Auf dem Weg liegen interessante Adressen wie das Klostergut Graefenthal bei Asperden und der Mühlenstumpf in Kessel. Der geführte Rundgang durch Kessel (ab Kirche) beginnt um 15.30 Uhr, die Radtour um 10.30 Uhr am Haus zu den Fünf Ringen. Wer daran teilnimmt, sollte Zeit bis zum späteren Nachmittag mitbringen. Dann hat er aber auch richtig viel gesehen.

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