Streuobstwiese in Uedem Auszeichnung für Uedemer Hof

Uedem · Das „Netzwerk Streuobstwiesenschutz NRW“ ehrt Lissy und Johannes van de Loo für ihre Fläche auf dem Naturhof Kirsel.

 Lissy (r.) und Johannes  van de Loo (3.v.r.), Christian Chwallek (4.v.r.), Josef Peters (4.v.l.) und Hubert Lemken (3.v.l.) freuen sich über die Auszeichnung für die Streuobstwiese in Uedem.

Lissy (r.) und Johannes  van de Loo (3.v.r.), Christian Chwallek (4.v.r.), Josef Peters (4.v.l.) und Hubert Lemken (3.v.l.) freuen sich über die Auszeichnung für die Streuobstwiese in Uedem.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Eine Ehrung der ganz besonderen Art gab es jetzt für den Hof der Familie van de Loo in Uedem. Die Streuobstwiese auf dem Naturhof Kirsel unter den Fittichen von Lissy und Johannes van de Loo wurde vom „Netzwerk Streuobstwiesenschutz NRW“ für ihre vorbildliche Führung ausgezeichnet. Das Netzwerk wurde vor etwa zwei Jahren ins Leben gerufen und wird vom Umweltministerium des Landes NRW finanziert. Neben dem Einsatz für den Schutz, Erhalt, der Pflege und die Neuanlage von Streuobstwiesen werden ausgewählte Bestände in Nordrhein-Westfalen als „Best-Practice“-Beispiele gekürt.

Diese Ehrung erfolgte nun das erste Mal im gesamten Gebiet des Kreises Kleve. „Ich bin stolz darauf, dass ich die Auszeichnung noch während meiner Amtszeit mitbegleiten darf“, sagte der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Kleve, Josef Peters: „Dies ist besonders, weil es bei uns nicht so viele Streuobstbestände gibt. Ich erinnere mich aber noch, als vor einigen Jahren die EU den Bestand von Streuobstwiesen erheblich reduzieren wollte. Deswegen ist diese Entwicklung und Förderung nun umso positiver zu sehen. Es ist eine Bereicherung für den Kreis Kleve und unsere Gesellschaft.“

Tatsächlich ist die Anlage der Familie van de Loo ein Beispiel für Nachhaltigkeit und Vielfalt. So fällt beim Betreten des Hofes eine bunte Mischung aus verschiedenen Komponenten ins Auge. Vor der Streuobstwiese befindet sich eine zum Geocaching-Sammelpunkt umgebaute Telefonzelle. Diese hatte der Nachwuchs der van de Loos vor nicht allzu langer Zeit gestaltet, ebenso wie zwei alte Campingwagen, die zu festen Übernachtungsmöglichkeiten umgestaltet wurden. Auch eine tierische Unterstützung zur Pflege der Wiese haben die Landwirte: Nandus kümmern sich mit darum, dass das Gras in der Nähe der Obsbäume nicht zu hoch wächst. Dies sind Laufvögel, das heißt sie können nicht fliegen. In direkter Nähe zur Streuobstwiese sind außerdem Gänse und Schafe beheimatet. Angelegt wurde die Wiese im Jahr 2003 durch Heinz van Bebber, den inzwischen verstorbenen Schwiegervater von Johannes van de Loo.

Van Bebbers Nachfahren kümmern sich heute vorbildlich um die Pflege des Obstbestands und haben diesen sogar ausgebaut. „Auf der Wiese stehen rund hundert Bäume“, erklärt van de Loo: „Wir betreiben das Ganze eher aus Idealismus als aus Wirtschaftlichkeit. Schön ist, dass wir durch Kooperationen verschiedene Aktionen rund um die Wiese anbieten können.“ So besteht eine Zusammenarbeit mit dem Verein für die Landschaftspflege im Kreis Kleve, kurz LiKK. Der Keppelner Hubert Lemken, Vorsitzender des LiKK zeigte sich erfreut über die Auszeichnung: „Wir bemühen uns nicht nur hier intensiv um den Erhalt von Streuobstwiesen und bieten für interessierte Besucher auch zusätzliche Informationen an.“ So lassen sich an den Bäumen Sortenschilder finden, darauf ist auch ein QR-Code. Sobald dieser eingesannt wird, erhält der Besucher eine ausführliche Beschreibung der jeweiligen Sorte.

„Wir haben hier eine unheimliche Vielfalt an Sorten“, erklärt Lemken: „Falls sich jemand für die Anlage einer Streuobstwiese interessiert, stehen wir ihm zudem mit Rat und Tat zur Seite – hier finden wir ein gelungenes Beispiel für eine solche Wiese.“

So sind auch Besuche für Gruppen und Familien auf dem Hof der van de Loos möglich. Diese dürfen sich jetzt aber erstmal über die Auszeichnung freuen und hoffen, dass noch einige diesem Beispiel folgen werden.

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