Goch Stadtverband feiert 50 Jahre Heimatstube

Goch · Der Stadtverband Goch beging jetzt das Doppeljubiläum 65 Jahre Bund der Vertriebenen im Kreis Kleve und 50 Jahre Ostdeutsche Heimatstube in Goch mit seinen Mitgliedern und Freunden. Seit 65 Jahren gibt es den Bund auch im Kreis Kleve.

Als Gäste konnte der Vorsitzende, Werner Blietz, unter anderem die 1. Stellvertretende Bürgermeisterin von Goch, Gabriele Theissen, den stellvertretenden Bürgermeister von Kleve, Klaus-Werner Hütz, den Vorsitzenden der AGMO, Bonn, Gesellschaft zur Unterstützung der deutschen Minderheit in Schlesien, Ostbrandenburg, Pommern, Ost- und Westpreußen, Dr. Tobias Körfer, die Vorsitzende des Vereins Hafen der Hoffnung in Kleve, Julia Weber, mit ihrem Frauenchor Lawanda und die Vertreterin des Hausfrauenbundes in Goch, Gudrun Oettken, begrüßen.

Blietz führte einleitend aus, dass Feierstunden bei den Vertriebenen immer auch Gedenkstunden für die geraubte Heimat, für die Erinnerung an die völkerrechtswidrige Vertreibung und deren wenig beachtete Opfer seien und gab einen Rückblick auf die Vertreibungen und Deportationen der Deutschen im Osten und auf das Doppeljubiläum. Im 20. Jahrhundert, so Blietz, sei Menschen in Europa nicht zählbares Leid angetan worden, von Deutschen, aber auch an Deutschen.

Der Vorsitzende bat um Verständnis, dass diese Stunde, wohl wissend um das Leid anderer, den deutschen Opfern gelte. Obwohl der US-amerikanische Völkerrechtler und Historiker Alfred Maurice de Zayas (ehemaliges Mitglied der UN-Menschenrechtskommission) die Zwangsmaßnahmen gegen 15 Millionen Deutsche im Osten mit 3 Millionen Opfern als eine der schwerwiegendsten Menschenrechtsverletzungen des 20. Jahrhunderts bezeichnete und der österreichische Völkerrechtler, Felix Ermacora, den Tatbestand des Völkermordes festgestellt habe, werde dieses Ereignis noch immer als Randerscheinung deutscher und europäischer Geschichte behandelt und sei eine Diskriminierung der Opfer und Überlebenden.

In fünf Jahrzehnten ihres Bestehens könne die Ostdeutsche Heimatstube auf viele hochrangige Besucher aus Politik und Kultur und mehrere zehntausend Besucher zurückblicken.

Blietz schloß seinen Vortrag mit der Forderung, daß alle Vertreibungen, auch die der Deutschen, zwingend in das europäische Gedächtnis gehörten.

In seinem Schlußwort dankte der Vorsitzende Werner Blietz dann noch abschließend der Stadt Goch und der Stadt Kleve für deren Unterstützung.

(RP)
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