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Goch Stadtbücherei: Literatur aufs E-Book

Goch · Die Gocher Stadtbücherei geht online. Mit zusätzlichen 6000 Titeln, E-Books und Videos zum Beispiel. 6000 – das ist nut der Anfang. Das Team ist sich sicher: Das Projekt wird viele neue Leser bringen. Selbst die, die gar keine Bücher haben.

Das Wortspiel sagt schon alles: "Onleihe Niederrhein". Die Gocher Stadtbücherei hat ab sofort nicht mehr "nur" ganz "analog" das, was sie in ihren Räumen an der Pfalzdorfer Straße anbieten kann. Sie bietet im Netz ab sofort und vom Start weg weitere 6000 Titel an. In Gestalt von E-Books.

Die kann man, für seinen PC, sein Tablet oder seinen E-Book-Reader, online ausleihen, für jeweils 14 Tage. Rund um die Uhr, von jedem (Urlaubs-)Ort der Welt. Geplant oder spontan, alles geht. Einzige Bedingung: "Man muss einen Leserausweis der Stadtbücherei haben", so Stephan Mann. Unter onleihe-niederrhein.de loggt man sich dann mit Lesernummer und Passwort ein, kann aus besagten Titeln sofort und jederzeit wählen. Michaela Koprek, Leiterin der Bücherei: "Die Zahl 6000 ist aber nur eine Momentaufnahme. Ständig werden es mehr Titel."

Mit der Erweiterung des Angebots, die ein Verbund möglich macht, kommt die Bücherei erstens dem Wunsch vieler Leser nach. Dem Wunsch derjenigen, die sowohl gedrucktes Papier als auch ein Lesegerät für digitale Bücher mögen. Das sei ohnehin keine Konkurrenz mehr, so Stephan Mann, für die Bücherei zuständiger Fachbereichsleiter. Leute, die gerne "richtige" Bücher lesen, die hätten beispielsweise für den Urlaub einen E-Book-Reader zusätzlich.

Mann hat aber noch eine ganz andere Hoffnung: "Menschen, die zu Hause keine Bücher haben, die es nicht von Kind an gewohnt sind zu lesen, kann man über diesen Zugang, das elektronische Buch, vielleicht dauerhaft überzeugen: Lesen bringt Gewinn." Darum sei das Projekt auch so wichtig.

Übrigens: Die Zusammenarbeit mit den Stadtbibliotheken Kamp-Lintfort, Moers, Rheinberg und Neukirchen-Vluyn, erweitert auch um Dormagen, Emmerich, Kleve, Nettetal, Rees, Tönisvorst und Viersen, wäre für die Gocher aufgrund einer eigentlich lächerlichen Formalie nicht möglich gewesen. Die Erweiterung des Angebotes um E-Books, auch um eigentlich kostenpflichtige Online-Zugänge von Zeitungen, E-Audios und E-Videos kostete nämlich einmalig ein erkleckliches Sümmchen. Andere Städte erhielten dafür Zuschüsse vom Land. Goch nicht. Die Formalie: Michaela Koprek, die die Bücherei leitet, ist "offiziell" keine Bibliothekarin.

Widerspruch half nichts. Entscheidung in Düsseldorf. "Nach Aktenlage". Alle Sach-, Fach- und Leser-Kunde der Leiterin zählten nichts. Geholfen hat letztlich die Volksbank. Wie deren Sprecher Christian Hälker gestern deutlich machte, trug sie 95 Prozent der Kosten für den Start des Online-Angebots. So bleibt es in Goch beim beinahe symbolischen Jahresbeitrag von zwölf Euro für die Nutzung der Stadtbücherei. Teurer wird durch die Online-Ausleihe nichts. Die wird aber, das zeichnete sich gestern schon ab, der Gocher Stadtbibliothek neue Nutzerkreise erschließen. Beispielsweise all diejenigen, die Bücher lieber kaufen als leihen – die aber für ein "virtuelles" Buch nicht wirklich etwas ausgeben würden.

14 Tage Ausleihzeit – bei einem elektronischen Buch? Einem, das man nicht abgeholt hat und darum auch nicht zurückbringen muss? Michaela Koprek: Die Befristung sei notwendig, weil es aus Kostengründen für jedes E-Book nur eine bestimmte Zahl an Lizenzen gebe. Darum sind auch bei dieser Art des Ausleihens Wartezeiten möglich.

Alles zum Verfahren und zum Angebot unter www.onleihe-niederrhein.de.

(RP)
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