Wo Spargel Strom erzeugen

Uedem gehört zu den Ortschaften des Niederrheins, die während des Zweiten Weltkriegs besonders hart getroffen wurde: Hier tobte die auf beiden Seiten verlustreiche Abwehrschlacht zwischen heranrückenden Panzereinheiten der Alliierten und deutschen Truppen. Uedem wurde zu 85 Prozent zerstört.

 Uedemer Marktplatz ohne Brunnenfest, aber mit Hase.

Uedemer Marktplatz ohne Brunnenfest, aber mit Hase.

Foto: Gottfried Evers

Auf den Trümmern wuchs das neue Uedem ganz in der alten Tradition der einst mittelalterlichen Stadt mit ihren Mauern und Türmen. Zwischen Rathaus und den beiden Türmen von Sankt Laurentius ist heute das Zentrum des kleinen, einst von der Schuhindustrie geprägten Ortes, der bis heute noch als Schüsterkes-Gemeinde sieht.

Entstanden im 6. Jahrhundert aus einer fränkischen Siedlung erhielt Uedem schon 1359 erste Stadtprivilegien. 440 Jahre später, im Revolutionsjahr 1798, war es damit vorbei, es entstanden die vier Ortschaften, die heute die Gemeinde ausmachen: Uedem, Uedemerfeld, Keppeln und Uedemerbruch.

Ihr modernes Gesicht zeigt die Gemeinde nicht nur mit schon weit aus der Umgebung zu sehenden Windmühlen: Jenen neuen Spargel, die im Windpark Lindchen Strom erzeugen. Große Firmen haben sich nicht zuletzt wegen der Autobahnnähe hier niedergelassen. Die Hohe Mühle dagegen ist der kulturelle Mittelpunkt der Gemeinde mit einer Ausstellung über die Geschichte der Schuster der Gemeinde und einem wunderbaren Blick über die Landschaft. Die Kulturkiste bringt die Kleinkunst ins Bürgerhaus. Reiterhöfe laden Pferdefreunde zum Ausritt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort