Goch Sprechen ohne Luft

Goch · Tauchen für Anfänger: Das konnten die Besucher im Freizeitbad GochNess unter der Aufsicht des Deutschen Unterwasser Clubs Goch gleich an zwei Tagen. Bei den Besuchern und Ferienkindern kam das Angebot gut an.

Ein schwereloses Gleiten unter der Wasseroberfläche, hinab tauchen in dunkle Tiefen. Versorgt nur durch die Pressluft aus dem Mundstück.

Die Faszination des Tauchens lernten in den Becken des Freizeitbads GochNess Anfänger an zwei Tagen kennen. Hier zeigten die erfahrenen Tauchlehrer des Deutschen Unterwasser Clubs (DUC) Goch Interessierten den Weg unter die Wasseroberfläche.

Auf Sicherheit achten

Am Beckenrand liegen Pressluftflaschen, farbige Flossen und Taucherbrillen. Schon vor Beginn drängen sich viele Kinder und ein paar Erwachsene an der Absperrung. Doch auf Sicherheit wird geachtet. DUC-Vorsitzender Jürgen Kranz erklärt vor dem Tauchgang das Wichtigste: "Auf das Mundstück beißen und den Druck über die Nase im Wasser kurz ausgleichen, ganz wie im Flugzeug."

Nach ein paar Versuchen wissen die meisten, was Kranz meint. Die Angst vor zu wenig Luft ist unbegründet, schließlich reicht der Vorrat in der Pressluftflasche auf dem Rücken ohne Probleme für die zehn Minuten unter Wasser. Die erfahrenen Taucher würden mit dem Vorrat an vier Litern schätzungsweise sogar über zwei Stunden auskommen. Anfänger dagegen haben einfach das Gefühl, viel atmen zu müssen, weil sie unter Wasser sind.

Kranz erklärt weiter: Unter Wasser verständige man sich über Zeichensprache. Daumen und Zeigefinger zusammen bedeutet "Alles okay!". Daumen nach oben heißt, dass es Zeit fürs Auftauchen ist, wenn der Daumen nach unten zeigt, geht es noch weiter runter. Und besonders wichtig ist, in der Tiefe muss man immer antworten, das Zeichen wiederholen, damit der Tauchpartner weiß, das er verstanden wurde.

GochNess und der DUC organisieren schon seit ungefähr fünf Jahren das Tauchen im Becken. "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zum Bad", sagt Kranz. Immer in den Sommerferien richtet sich das Angebot besonders an die Schulkinder, aber auch an interessierte Erwachsene. In den Ferien soll etwas geboten werden. "Erwachsene haben mehr Berührungsängste als die Kinder", sagt Jürgen Kranz.

Diejenigen, denen das Tauchen leicht fällt, dürfen dann auch ein Stückchen weiter, dort wo das Becken drei Meter tief ist. Eine kurze Pause, in der sogenannten Dekompressionsstufe, ist nur bei Tauchgängen ab zehn Metern Tiefe nötig. Der zwölfjährige Pascal Brinkmann war als einer der Ersten dabei: "Es macht Spaß, solange unter Wasser zu bleiben. An das Atmen gewöhnt man sich."

Die fünf Tauchlehrer und erfahrenen Taucher trugen für die zwei Stunden im Wasser einen Neoprenanzug, da der Körper sonst auskühlt. Etwa zehn Mitglieder schwitzten freiwillig im GochNess. Für den DUC ist das Angebot natürlich auch Werbung, vorrangig sei aber, dass die Kinder einfach mal das Tauchen unter fachlicher Anleitung ausprobieren könnten.

(RP)
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