Goch Spielend fürs Leben lernen

Goch · Der zweite "Markt der miteinander Pädagogik" machte Eltern deutlich: Spielen ist wichtig und gehört zur Entwicklung der Schulfähigkeit . Grundschulen und Kindergärten aus dem Gocher Stadtgebiet luden ins Kastell ein.

 Bewegung ist Lernen: Das konnten die kleinen Bald-Schüler im Kastell ausprobieren.

Bewegung ist Lernen: Das konnten die kleinen Bald-Schüler im Kastell ausprobieren.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Heute etwas gelernt oder bloß wieder gespielt? Diese Frage will Engeline Aymans nicht mehr hören. Denn: Sie ist schlichtweg falsch. "Weil Kinder beim Spielen eine ganze Menge lernen", sagte die Leiterin der Liebfrauengrundschule in Goch.

 Spielerisch vorbereiten auf die Schule hieß die Devise beim Pädagogik-Tag.

Spielerisch vorbereiten auf die Schule hieß die Devise beim Pädagogik-Tag.

Foto: Stade, Klaus Dieter

Als diese, gemeinsam mit der Arnold-Janssen- sowie St. Georg -Schule Goch, dem Caritas-Familienzentrum Sterntaler, Familienzentrum im Verbund und der Evangelischen Integrativen Kindertagesstätte (Familienzentrum) am Samstag ins Kastell einlud, stand die zweite Auflage "Markt der miteinander Pädagogik" auf dem Programm. Angesprochen wurden insbesondere Eltern von Kindergartenkindern, die auf dem Weg in die Schule sind, aber auch alle Interessierten darüber hinaus.

"Diese Veranstaltung hat einmaligen Charakter", so Engeline Aymans, "bei aller Unterschiedlichkeit der Einrichtungen betreiben wir doch gemeinsame Basisarbeit." Ihr Wunsch: Dieses Pädagogik-Angebot zu einer festen Einrichtung in Goch zu machen. Im Fokus des Beratungs- und Spieltages stand die Frage "Was heißt eigentlich Schulfähigkeit?".

Den Übergang vom Kindergarten in die Schule unter die Lupe genommen, ging dem Miteinander-Pädagogik-Tag ein Vortrag von Dr. Armin Krenz voraus. In Zusammenarbeit mit der Kultourbühne der Stadt lud der Arbeitskreis "miteinander Pädagogik" zu einem Abend mit dem bekannten Wissenschaftsdozenten des "Instituts für angewandte Psychologie und Pädagogik" in Kiel und an der Universität Bukarest ein.

Auf Basis seiner Analyse von Schulfähigkeit, die nicht alleine aus Wissen und Bildung im klassischen Sinne entsteht, erläuterten die Pädagogen am Samstag auch die emotionale, soziale, motorische und kognitive Schulfähigkeit, die in Kind entwickeln sollte.

Dass es dabei nicht darum ginge, dem Kind "trichterförmig" täglich neues Wissen "einzuflößen", sondern darum, eine gesunde Basis zu schaffen, erklärten die Fachleute interessierten Eltern im Rahmen des Marktes. "Es geht darum, den kleinen Menschen als Ganzes zu betrachten, nicht nur das, was im Kopf passiert", erklärte Engeline Aymans weiter. Und so konnten die Kinder vor Ort Seilchenspringen und Hinkelkästchen-Hüpfen oder Brettspiele gemeinsam mit ihren Eltern ausprobieren.

Das Motto: "Spiel ist Bewegung. Bewegung ist Lernen." Bei der Vorbereitung auf den ersten Schultag gehe es nicht darum, dass ein Kind bereits die ersten Sätze schreiben kann, sondern dass das Halten eines Stifts gut klappt und das Kind weiß, wo dessen Platz in der Schultasche ist und wie es sich in der Klasse zu verhalten hat. Dann werden die ersten eigens geschriebenen Sätze auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

(RP)
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