Goch "Spargeldiplom" für Vorschulkinder

Goch · Eine Gruppe des St.-Stephanus-Kindergartens machte sich am Spargelhof Ophey auf die Suche nach dem "weißen Gold" und lernte dabei viel über dessen Ernte. Die Führung mit Praxisanteil und Urkunde fand zum ersten Mal statt.

Die Vorschulkinder waren engagiert bei der Sache und buddelten gemeinsam nach dem Spargel.

Die Vorschulkinder waren engagiert bei der Sache und buddelten gemeinsam nach dem Spargel.

Foto: GOTTFRIED EVERS

"Die Kinder wohnen im Spargeldorf und wissen kaum etwas über den Spargel", so sagte Lina Bömler, deren Sohn in den St.-Stephanus-Kindergarten in Kessel geht. Im letzten Kindergartenjahr vor der Schule finden viele Lern-Projekte statt, und so passte ein Vormittag rund um das edle Frühlingsgemüse perfekt ins Konzept. Neun Vorschulkinder, zwei Mütter und die Erzieherin Caroline Bömler waren zu Gast beim Spargelhof Ophey in Kessel und durften lernen, wie Spargel wächst und wie er geerntet wird.

Zum ersten Mal veranstalteten Kerstin und Johannes Ophey, die in dritter Generation den Familienbetrieb an der Niers führen, den Kindertag. Auf dem Treckeranhänger ging es ins Feld, dort waren feste Schuhe und Sonnenschutz angesagt. Von nah besehen und bei einer Körpergröße von einem Meter und zwanzig Zentimeter ist so ein Spargelfeld recht groß und die Folie, die erst einmal angehoben werden muss, etwas sperrig. Gemeinschaftlich gelang es aber gut. Bevor jedes Kind ein echtes Spargelstechmesser in die Hand bekam, erklärte Kerstin Ophey erst einmal, wie damit umzugehen ist. "Das ist richtig scharf", sagte sie und forderte alle dazu auf, einmal ganz vorsichtig die scharfe Einkerbung zu tasten. "Diese Kerbe wird dann die Spargelstange erfassen und mit einem leichten Ruck nach vorne schneidet man sie ab", lautete die Anweisung.

Dazu gehört schon einige Übung, und so waren die ersten Stangen, die die Kinder selber stachen, etwas kurz. "Könnt ihr denn alle gut buddeln?", fragte Kerstin Ophey. Das konnten sie alle richtig gut, und sofort gruben die Kleinen nach Herzenslust nach den weißen Stangen. "Spargelstecher sollten die Stange auch immer etwas anbuddeln", so die Fachfrau. Nicht jede Stange sei gleich, nicht jede wachse kerzengerade.

Einige Reihen waren bereits ohne Folie. "Die sind für dieses Jahr abgeerntet, die Pflanzen können sich jetzt erholen und ganz aus der Erde herauswachsen", erläutert Kerstin Ophey. So eine Spargelpflanze wird zwei Meter hoch, was die Kinder beeindruckte. Hier durften sie nun buddeln und stechen, wie sie wollten. Und nebenher gab es noch mehr zu sehen als nur das "weiße Gold": am Feldrand blühte üppig duftend die Kamille. "Das sind Gänseblümchen", hieß es spontan aus den Reihen der Kinder. Die Mütter korrigierten: "Daraus wird der Tee gemacht, der gegen Bauchschmerzen hilft." Eine Hummel besuchte eine bereits ausgewachsene blühende Spargelpflanze. Sie kam aus dem nahegelegenen Erdbeertunnel, wo sie mit ihren Artgenossinnen schon vor Wochen dafür gesorgt hatte, dass saftige rote Früchte wachsen können. Das wussten die Vorschulkinder aber schon. Und sie freuten sich, nach getaner Arbeit die süßen Beeren probieren zu dürfen. Mit nach Hause nehmen durften alle das "Spargeldiplom" als schriftliche Urkunde.

(ath)
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