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Streetfood-Frühling in Goch Goch genießt die Portiönchen

Goch · Zum vierten Mal war die Streetfood-Szene auf dem Markt zu Gast. Burritos, Burger und Spätzle liegen im Trend. Asiatische Feinkost fehlte – dem Coronavirus sei Dank. Der Einzelhandel zeigt sich zufrieden mit der Veranstaltung.

 Snack am Abend: Auf dem Marktplatz in Goch standen am Wochenende 20 Szene-Köche mit ihren fahrbaren Verkaufsständen und boten kleine, kulinarische Köstlichkeiten an. 

Snack am Abend: Auf dem Marktplatz in Goch standen am Wochenende 20 Szene-Köche mit ihren fahrbaren Verkaufsständen und boten kleine, kulinarische Köstlichkeiten an. 

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Ein Markt funktioniert nur dann, wenn Angebot und Nachfrage zueinander passen. Und offenbar passen Goch und Spießigkeit zueinander. So sieht es zumindest Susanne Protzmann. Die Düsseldorferin betreibt den Foodtruck „Spießer-Treff“ und reist mit ihren Gourmet-Burgern durch die Republik. Nun war sie erstmals beim „Streetfood-Frühling“ auf dem Gocher Markt. „Man sagt den Düsseldorfern nach, dass sie spießig seien. Daher habe ich den Namen gerne angenommen. Und offenbar können die Gocher etwas mit ihm anfangen“, sagt Protzmann. Und tatsächlich: Die Menschentraube vor ihrem Wagen war lange Zeit die größte.

20 Szene-Köche fanden mit ihren fahrbaren Verkaufsständen den Weg nach Goch. Das Angebot war kaum zu überblicken: gezupftes Fleisch im Brötchen, Flammkuchen, Churros oder Spätzle. Nur die Asia-Nudeln blieben den Gochern aufgrund des Coronavirus verwehrt. „Tatsächlich hat es ein Truck nicht zu uns geschafft, da er auf tiefgefrorene Lieferungen aus China angewiesen ist. Diese wurden ihm vom Ordnungsamt wegen des Coronavirus allerdings untersagt“, erklärt Holger Paul von „Cup&Cake“, der das Festival mit dem Gocher Stadtmarketing organisierte. „Das ist natürlich eine Ausnahmesituation. Noch herrscht in der Streetfood-Szene keine Nervosität wegen des Virus“, sagt Paul.

Auf Nummer sicher: Goch hat Erfahrungen mit schlechtem Wetter gemacht. Aus diesem Grunde bot ein besonders stabiles Zelt den Besuchern Schutz.

Auf Nummer sicher: Goch hat Erfahrungen mit schlechtem Wetter gemacht. Aus diesem Grunde bot ein besonders stabiles Zelt den Besuchern Schutz.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Er hat seit Jahrzehnten ein Ohr in die Welt der Kulinarik auf Rädern. Früher war Paul selbst mit einem Food-Truck auf den Festivals unterwegs. Doch eine Entwicklung stieß ihm bitter auf: die hohen Standgebühren. „Für einen kleinen Stand auf einem Festival in Dortmund zahlte man irgendwann 900 Euro. Da muss man eine Menge für verkaufen, um diese Summe wieder reinzuholen. Daher bin ich umgestiegen“, sagt Paul. Er spezialisierte sich auf die Organisation solcher Veranstaltungen – und setzt auf moderate Preise. Für einen Stand in Goch zahlen die Beschicker 300 Euro. „Das ist machbar“, sagt er. Ihm zu Folge läge aktuell vor allem Regionalität im Trend, zudem beschäftigen sich immer mehr Mitglieder der Szene mit der veganen Esskultur. „Ganz wichtig ist: Die Kunden wollen wissen, woher ihr Essen kommt“, sagt er.

Wenig verwunderlich also, dass der Spießer-Treff von Susanne Protzmann Erfolg hat. Sie setzt auf Burger in kleinen Portiönchen, dafür mit wuchtigem Geschmack. „Den einfachen Beefburger kann jeder. Ich möchte nicht aufs Fleisch verzichten und habe daher andere Alternativen gefunden“, sagt sie. So umschließen die Brötchen bei Protzmann zartes Roastbeef oder vom Knochen gelöstes Spareribfleisch. Die Zutaten stammen Protzmann zu Folge allesamt aus dem Düsseldorfer Raum, die Brötchen würden eigens für ihren Foodtruck gebacken. „Wir wollen die Kunden nicht übersättigen. Meistens wird man schon von den schweren Brötchen überladen. Das ist bei uns anders“, sagt die Düsseldorferin. Der Geschmackstest beweist: Für den stolzen Preis von 12,50 Euro für den Burger mit Roastbeef inklusive Kiez-Cola aus Hamburg bekommt der Gaumen ein besonderes Erlebnis geboten. Weicher könnte der Burger kaum sein, die Zutaten scheinen perfekt aufeinander abgestimmt.

Und nicht nur die Auswärtigen zeigen sich vom Streetfood-Frühling angetan. Auch den lokalen Handel freut es. Ohne diesen Anlass wäre ein verkaufsoffener Sonntag nämlich nicht möglich gewesen. „An diesen Tagen erleben wir eine gute Frequenz, die Zahlen stimmen. Es ist allerdings schade, dass nicht alle Händler der Innenstadt mitziehen“, sagt Karin Arntz, Vorsitzende des Werberings und Inhaberin des Geschenkehauses Peters. Ihr zu Folge würden Menschen aus dem ganzen Land für das Mini-Festival anreisen. „Nicht nur, dass wir nun viele Kunden aus den Niederlanden in der Innenstadt haben. Ich habe auch schon von Kunden gehört, dass sie extra aus Solingen gekommen sind, um den Streetfood-Frühling mitzuerleben. Das ist doch ein gutes Zeichen“, sagt Karin Arntz.

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