Stadt Goch stellt Pläne vor So soll das Fünf-Ringe-Haus aussehen

Goch · Außen alt, innen neu: So soll das Haus zu den Fünf Ringen an der Steinstraße 1 einmal werden. Für 1,1 Millionen Euro will die Stadt das Denkmal im Inneren herrichten. Im Bauausschuss wurden jetzt die ersten Ansichten gezeigt.

 Im ersten Obergeschoss soll es einen Konferenzraum geben, abgetrennt durch eine große Glaswand.

Im ersten Obergeschoss soll es einen Konferenzraum geben, abgetrennt durch eine große Glaswand.

Foto: stadt goch

Pläne sind nicht immer leicht zu lesen. Vor allem bei Gebäuden mit unterschiedlichen Höhen. Das Haus zu den Fünf Ringen in Goch ist so ein Gebäude. Als Patrizierhaus im 16. Jahrhundert erbaut diente es jahrelang nicht nur als Stadtwohnhaus, sondern auch als Getränkehandel mit Bierbrauerei. „Dort, wo künftig das Archiv untergebracht werden soll, war früher das Fasslager“, sagt Wolfgang Jansen im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der Leiter der Gocher Vermögensbetriebe stellte im Bauausschuss den sogenannten Sachstandsbericht zum Fünf-Ringe-Haus vor. Er zeigte schwer zu lesende Pläne, aber eben auch ein Animationsvideo. Und so konnten die Mitglieder einen virtuellen Rundgang erleben, sich vorstellen, wie es einmal im Inneren des Hauses ausschauen könnte.

 Der künftige Eingangsbereich: Die Völling-Architekten haben einen offenen und modernen Raum geschaffen.

Der künftige Eingangsbereich: Die Völling-Architekten haben einen offenen und modernen Raum geschaffen.

Foto: stadt goch

Zum Hintergrund: Die Stadt Goch hat das Haus zu den Fünf Ringen an der Steinstraße 1 vor vielen Jahren erworben. „Im Rahmen des Rathaus-Neubaus ist das damals geschehen“, sagt Jansen. Danach stand es einige Jahre leer. Mittlerweile ist das seit 1982 Denkmal geschützte Gebäude das Herzstück des Gocher Heimatvereins. Aber auch die Stadt nutzt das Erdgeschoss des Gebäudes. „Die Fundräder des Ordnungsamtes werden dort zum Beispiel gelagert“, sagt Jansen. Beim Heimatverein gibt es seit 2014 einen Arbeitskreis „Haus zu den fünf Ringen“. Dieser beschäftigt sich mit der Zukunft des Hauses. Und so wurde gemeinsam mit der Stadt Goch beschlossen, das Innere umzugestalten. 1,1 Millionen Euro soll der Umbau kosten. 90 Prozent davon, so hofft es zumindest die Verwaltung, soll vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert werden. „Der Antrag ist in Bearbeitung, zurzeit gibt es eine baufachliche Prüfung“, sagt Jansen und ergänzt: „Sobald diese abgeschlossen ist und der Förderbescheid des Landes vorliegt, können wir die Baugenehmigung einreichen und anschließend mit der Sanierung beginnen.“ Jansen rechnet frühestens mit einer Fertigstellung in anderthalb Jahren.

 Von außen alt, von innen neu: Das Haus zu den fünf Ringen.

Von außen alt, von innen neu: Das Haus zu den fünf Ringen.

Foto: Julia Lörcks

„Das wäre ein Traum für uns“, sagt Klaus Krantz vom Heimatverein. Zusammen mit Willi Vaegs, der Ehrenvorsitzender des Heimatvereins mit 190 Mitgliedern (Stand: 2019) ist, war er bei der Präsentation im Bauausschuss am Donnerstagabend zugegen. Beide zeigten sich begeistert von dem Entwurf der Architekten-Gemeinschaft Völling-Wrede aus Goch. Diese haben dem alten Bau ein modernes Inneres gegeben. Beton und Glas sind die bestimmenden Elemente. Offen, transparent und gradlinig die Ausführungen. „Die Herausforderung war und ist es, dem Denkmal eine neuzeitliche Nutzung zuzuführen“, sagt Architekt Klaus Völling. Zudem gibt es zwei Interessenslagen, die des Heimatvereins und die der Stadt. Auch das Thema Brandschutz sei bei dem alten Gebäude eine nicht leichte Aufgabe gewesen. „Alles in allem ist uns das aber, so denke ich, gelungen“, so Völling.

Das bisherige Ergebnis wurde jetzt vorgestellt. Der Rundgang beginnt im Erdgeschoss. Künftig wird es dort einen großzügig und offen gestalteten Eingangsbereich geben. Neu auch die Treppen, die die verschiedenen Höhen im Gebäude verbinden sollen sowie ein Aufzug. Dieser wird im Keller gegründet und fährt dann bis ins zweite Obergeschoss. Im ersten OG soll ein großer Konferenzraum entstehen, abgetrennt mit einer großen Glaswand. Auf dieser Etage ist auch der Übergang zum neuen Rathaus, wo das Archiv ein Büro bekommen und die Besucher des Archives künftig Platz zum Nachlesen erhalten sollen. Im zweiten Obergeschoss soll dann der Heimatverein einen 75 Quadratmeter großen Raum für seine Dauerausstellung in Vitrinen erhalten. „Das wäre eine hervorragende Lösung für uns“, sagt Krantz. Ebenfalls in den Obergeschossen untergebracht, in den rückwärtigen Teilen, sind die Magazine des Stadtarchivs.

Info: Die Stadt Goch hat den virtuellen  Rundgang jetzt auch auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

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