„Unglaublicher“ Abend So lief die Premiere des Kolping-Karneval im Gocher Excited

Goch · 305 Minuten lang bot das schwarz-gelbe Karnevals-Komitee in der restlos gefüllten Halle im Industriegebiet seinem bunt kostümierten Publikum eine Klasse-Kappensitzung. Auch die kleinen und die großen Tollitäten waren begeistert.

 Ein Blick in die rappelvolle Halle des Excited, zum ersten Mal Ort der Kappensitzung des Gocher Kolping-Karnevals-Komitees. Das Publikum „spielt“ gerade mit Zauberer-Büttenredner Schmitz Backes.

Ein Blick in die rappelvolle Halle des Excited, zum ersten Mal Ort der Kappensitzung des Gocher Kolping-Karnevals-Komitees. Das Publikum „spielt“ gerade mit Zauberer-Büttenredner Schmitz Backes.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Neue Heimat – alte Klasse: Das Kolping-Karneval-Komitee von 1885 legte bei der Premiere in der Excited-Halle im Gocher Industriegebiet einen Klasse-Kappenabend auf die Bretter, die die Fastelowend-Welt bedeuten. 305 Minuten lang boten die Schwarz-Gelben vor ausverkauftem Haus ein Programm mit allem, was zur fünften Jahreszeit in den Sälen gehört: Bütten, Tänze, Musik und noch mehr, nachdem Sitzungspräsident René Gravendyk mit seinem Elferrat die Narren im „neuen Zuhause Excited“ begrüßt hatte und das Gocher Heimatlied zugleich Auftakt und Finale der Kostümsitzung war.

Der Eisbrecher des Abends verwandelte zunächst mal die Eventhalle in den „Zirkus Excited“. Büttenstar und Zauberkünstler Schmitz Backes aus Nettetal, seit 20 Jahren als Pullunderträger auf allen Bühnen in NRW zuhause, ließ sich jeden gelungenen Gag mit einem laut geschmetterten „Unglaublich“ quittieren, wobei er aus dem Publikum Meinolf Henkel und Diakon Werner Kühle immer wieder ins Programm einbaute. Als „Magic Werner“ holte der Bühnenprofi den gerade mit dem Doktorhut der Vrouwenpoort geehrten  Kühle auf die Bühne, verwandelte ein Handtuch in ein Brathähnchen und einen Luftballon in einen Pudel. „Der Uri Geller von Goch im Zirkus Excited“, rief Schmitz Backes, ehe er die stürmisch geforderte Zugabe hinlegte.

 Herold Justus, Kinder-Prinz Jan III. und Kinder-Prinzessin Eva I. (von links) können ihren Auftritt auf der Kolpingbühne kaum erwarten

Herold Justus, Kinder-Prinz Jan III. und Kinder-Prinzessin Eva I. (von links) können ihren Auftritt auf der Kolpingbühne kaum erwarten

Foto: Markus van Offern (mvo)

Dann gehörte die Bühne den 20 Kolping-Mäuschen, die für ihren zauberhaften Tanz von den Narren heftig beklatscht wurden. Besuch aus „Kölle am Rhing“ stand vor der Tür: Die Henkelmännchen besangen und betratschten in bester Fastelowend-Manier kölsche und karnevalistische Themen. Das Duo mit Musicaldarsteller Sebastian Kock und Textdichter Rainer Moll ist mit Gitarre und selbst geschriebenen Liedern auf den Spuren des Colonia Duetts mit dem legendären Hans Süper und Gewinner des Kölner Nachwuchswettbewerbs.

Dann eroberten zunächst die 13 Kolping-Funken mit ihrem Gardetanz und danach die zehn Kolping-Teenies als Pfadfinder die Bühne, bevor es erstmals prinzlich wurde: Das Kolping-Kinderprinzenpaar Jan I. und Eva III. mit Herold Justus und großem Gefolge zogen umjubelt ein. René Gravendyk gab bekannt, dass die kleinen Tollitäten von der Düsseldorfer Staatskanzlei eingeladen sind zum Treffen aller Kinderprinzenpaare in Köln, ehe die Nachwuchs-Regenten gereimt  aufriefen, Karneval zu feiern und Orden an die stolzen Mamas und Papas verteilten. Zum Auszug wurden sie mit einer neuen Standarte beschenkt.

„Ne Schloopmütz“ – das ist Kolpingbruder David Steinert in der Bütt. Er erinnerte an die Anfänge der Corona-Zeit: „Kaum war Karneval gelaufen, schon konnte man kein Klopapier mehr kaufen!“ Steinert rief zum Prosit der Gemütlichkeit auf, der Sitzungspräsident bescheinigte ihm „eine Bütt, die den Zeitgeist trifft“.

Jetzt wurde es voll: Das GGK-Prinzenpaar Achim I. und Svenja II. zog mit rot-weißem Riesengefolge in die Halle, triumphal empfangen, von Achim I. kommentiert mit: „Wir sind bei Freunden angekommen mit ihrem wunderschönen, bunten Karneval.! Svenja  II. lobte: „Das ist ja mal eine andere Bühne. Das habt ihr klasse gemacht“. Nachdem Achim I. betont hatte, auf „unseren Miteinander-Karneval können wir alle stolz sein“, tanzten die GGK-Funken zu Ehren der neuen Ordensträger, gefolgt von den Kolping-Funken mit ihrem Abba-Showtanz.

Ihr Heimspiel meisterte die legendäre Band „K 6“ in neuer Besetzung mit gleich zwei Zugaben hervorragend. „Wir sind alle kleine Sünderlein“, eine prima Auswahl der Songs ohne die ganz alten Gassenhauer – K 6 ist und bleibt Kult. Das wollen die tanzenden Kolping-Eigengewächse von „RAL 1007“  erst noch werden. Sie boten eine fetzige Show – großes Kolping-Kino.

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