Goch So gut schmeckt Goch

Goch · Die "Genussregion Niederrhein": Landwirte und gastronomische Betriebe setzen auf frische heimische Qualität, auf das Besondere, das Typische. Gestern stellten sich auf Graefenthal die ersten Mitstreiter aus Goch vor.

Landwirt Gerhard Stenmanns aus Hülm hat 80 der deutschlandweit gerade mal noch 2000 Glanrinder, die, gut gehalten, ein wunderbares, köstliches Fleisch bringen. Gregor Caspers' Kundschaft ist begeistert vom Gänse-Eier-Likörkuchen und all den anderen Spezialitäten, die er aus den großen Eiern seines Federviehs bereitet. Susanne Breitung und Alexander Beuster vom Genuss-Hotel Nierswalder Landhaus servieren ihren vielen (Radel-)Gästen beispielsweise solche regionalen Spezialitäten. Im Café Lesezeichen und auf Graefenthal offerieren Jan und Katrin Spronk die typische Gocher Käse-Sahne-Torte. Und das hochprozentige Nierswasser, der über Monate entwickelte Gocher Schnaps, kommt vom Biolandhof Neubauer in Weeze. Was verbindet all diese Unternehmer? Sie wollen ihren Gästen mehr Freude, mehr Erleben, mehr Genuss bieten. Und alles greift ineinander. Wie weit die "Genussregion Niederrhein" schon gekommen ist, das wurde gestern auf Graefenthal deutlich.

Zwei Seiten

Die Liste der Gocher Mitglieder ist bereits zwei Seiten lang. Torsten Kauling von der Gocher Wirtschaftsförderungsgesellschaft kom.M brachte es auf den Punkt: "So gut schmeckt Goch!" Und Gregor Caspers? Der freut sich. Seit Jahren ackert er unermüdlich für genau dieses Projekt, das in den Kreisen Kleve und Wesel sowie in Krefeld Fuß fassen soll. Und wird. So spürt Alexander Beuster sehr deutlich, was die Gäste in seinem Nierswalder Landhaus erwarten: Leckeres, Unverwechselbares direkt vom Niederrhein. Fleisch wie das von Gerhard Stenmanns und nicht irgend ein Massenprodukt von "irgendwo". Und wenn die Feriengäste begeistert sind, dann kommen sie wieder. Wie "regional" wirkt – Jan Spronk erzählte es gestern: "Wir hatten eine Bus-Gruppe aus Düsseldorf zu Gast. Nach dem Essen fragten sie, wo der Spargel herkommt, woher die Kartoffeln und der Schinken stammen." Und dann habe er dem Busfahrer erklären müssen, wie man zu den jeweiligen Landwirten und zum Metzger findet. Denn da kauften die Frauen dann ein.

Regionale Küche – das bedeutet vor allem mehr Frische, mehr Freude, mehr Genuss. Genau das wollen Gregor Caspers und seine Mitstreiter deutlich machen. Gästen gegenüber, aber auch vor Ort. Umdenken bei den Verbrauchern? Da sei schon viel Bewusstsein für Frische und Qualität gewachsen, aber auch da könne man noch eine Menge tun, betonte Caspers.

Gemeinsam beispielsweise mit dem Landwirt Gerd Graf organisiert er eine Menge Arbeit "hintenrum". Wie erfahren Gastronomen, wo sie gute Rohprodukte für ihre Küche bekommen? Wie liefern Landwirte so, dass es die Gastronomie schnell verarbeiten kann? Wie können die Mitgliedsbetriebe der "Genussregion Niederrhein" offensiv vermarkten, dass sie regionale Spezialitäten frisch auf den Tisch bringen? Das grüne Logo mit Messer und Gabel wird sicher schon bald gute Verbreitung finden.

(RP)
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