Queekespiere lassen es krachen Glückspferd und Einhörner feiern in Keppeln
Uedem-Keppeln · Neun Bütten, mehr als 100 Tänzerinnen, ein Männerballett mit rundem Geburtstag, eine Reise auf dem Traumschiff: Die erste Abendsitzung der Queekespiere ließ keine Wünsche offen.
Bei der ersten Abendsitzung der Queekespiere in Keppeln wurde deutlich, dass Nachwuchsmangel derzeit offenbar kein Thema ist: Das bewiesen schon die Dröpkes, das neuste Ballett der Queekespiere, dessen vier- bis siebenjährige Tänzerinnen als niedliche Einhörner über die Bühne wirbelten. Wenig älter, aber schon – unterstützt durch Bühnen-Papa Lars Angenendt – als Rednerinnen aktiv: Emma (9) und Lilli (8), die keck über ihre Suche nach dem Glückspferd erzählten. Sitzungspräsident Robert Terheiden spendierte für die gelungene Bütten-Premiere eine närrische Rakete.
Mit Witz, Selbst-Ironie und glitzernd-rotem Superhelden-Umhang wagte sich Katrin Neu erstmals vor das Publikum und erhielt als „Heldin des Alltags“ den verdienten Applaus. Das „Team Spanngurt“, alias Max Hoolmans und Nils Bodden, nahm die Karnevalisten mit auf eine Radtour von Uedem nach Keppeln. Gleich zwei neue Bühnenpartnerinnen hatte Urgestein Andreas Bodden als „Buur Jan“. Erst erzählte er gemeinsam mit Maresa Urselmans vom Heimatverein Döntjes aus dem Dorf – das in diesem Jahr 850 Jahre alt wird und deshalb mit Traktor, Kirche, Stein und Windrad auf dem schweren Bronzeorden verewigt ist. Dann ging es mit „Marie aus Paris“, dargestellt von Lena Heiming, zur Hochzeitsplanung. Buur Jan berichtete auf Platt, dass er nach wie vor kein Glück mit den Frauen hat, Marie aus Paris plante aufgrund der Sprachbarriere aber fleißig weiter für die große Feier am Rosenmontag.
Und noch eine Bühnenpremiere: Lukas Aymans muss in diesem Jahr zwar auf seinen Bruder Marco verzichten, der hatte aber als Vertreterin seine Schwester Sophie vorbeigeschickt. Auch dieses Duo überzeugte mit viel Wortwitz und live gesungenen Liedern, unterstützt durch Vater Clemens Aymans und Stefan Lamers, die an Keyboard und Schlagzeug Garanten für den passende Tusch und Stimmung bei den Schunkelrunden sind. Besonders häufig waren sie bei Steffi Neu in ihrer Paraderolle als Gartenthor gefragt, die mit gutem Gespür für die passenden Worte auch den Ukraine-Krieg nicht ausklammerte und umso lustiger das Dorfgeschehen der vergangenen Jahre kommentierte.
Mittlerweile kein Dorf-Kind mehr: Fini Bremers, die mit spitzer Zunge die Unterschiede zwischen Stadt- und Landleben kommentierte und von enttäuschter Liebe sprach: „Der Typ, den ich kennengelernt habe, wollte sich nach der Arbeit bei mir melden. Der arme Kerl scheint eine 72-Stunden-Schicht zu haben!“ Den Reigen der Büttenredner komplettierten, als Gäste aus Straelen angereist, Chadia Hamadé und Jessica Verbeek als Wilma Bier und Anna Theke – die auf geheime Gasvorkommen in Keppeln gehofft hatten und schließlich feststellen mussten, dass auf dem Orden nicht etwa eine Flamme, sondern der Stein von Keppeln abgebildet ist.
Zwischen all den Wortbeiträgen durfte auch die Show nicht zu kurz kommen. Dafür sorgten mehr als 100 Tänzerinnen – neben den Dröpkes auch die Minis mit ihrem Gardetanz und die Teenies mit einem zauberhaften Auftritt im „König der Löwen“-Stil mit unglaublich aufwändigen Masken. Die „Großen“ vom Queekenballett zeigten sowohl ihren Garde- als auch ihren Wild-West-Showtanz und die Playbackshow nahm das Publikum auf eine humorvolle Reise auf dem Traumschiff mit.
Fulminant das Finale der Landstreichler: Das Männerballett feierte sein zehnjähriges Bühnenjubiläum und stellte den Saal auf den Kopf. Und dann gab es noch einen emotionalen Abschied: Nach elf Jahren als Solo-Mariechen verkündete Melissa Koenen ihr Karriere-Ende. Für ihre Verdienste wurde sie beim Besuch des Gocher Prinzenpaares mit dem Prinzenorden ausgezeichnet.
Die zweite und dritte Abendsitzung sind bereits ausverkauft, Restkarten gibt es aber noch für das Q-Treiben am Samstag, 18. Februar, bei Elektro Heiming. Der Rosenmontagszug in Keppeln startet am 20. Februar um 11.11 Uhr.