Karneval in Goch So feiern die Jecken Rosenmontag

Goch · Montagfrüh gab es für die Gocher Karnevalisten Entwarnung. Gemeinsam hatten sich die Verantwortlichen entschieden, den Zug stattfinden zu lassen. Ob Kleve, Kevelaer, Rees – die Karnevalszüge rundherum waren alle am Rosenmontag aufgrund des angekündigten Sturmtiefs "Ruzica" abgesagt worden.

So feiern die Jecken Rosenmontag in Goch
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Foto: Evers, Gottfried

Montagfrüh gab es für die Gocher Karnevalisten Entwarnung. Gemeinsam hatten sich die Verantwortlichen entschieden, den Zug stattfinden zu lassen. Ob Kleve, Kevelaer, Rees — die Karnevalszüge rundherum waren alle am Rosenmontag aufgrund des angekündigten Sturmtiefs "Ruzica" abgesagt worden.

"Natürlich haben auch wir Bedenken", sagte Helmut Hannen, Zugleiter des Gocher Rosenmontagszuges, mit insgesamt 85 Zugnummern einer der größten am Niederrhein. Doch nach Abwägung der Sicherheitsfragen entschieden die Verantwortlichen, dass der Zug in Goch stattfinden sollte. "Wir haben uns alle Wagen auch noch mal angeschaut und den großen Wagen aus Groesbeek herausgenommen", so Hannen. Der sei zu hoch gewesen. Dafür seien zwei Wagen aus Kleve und einer aus Kevelaer kurzfristig wegen der Absagen dort hinzugekommen.

Pünktlich um 13.11 Uhr zog der bunte Lindwurm los. Die Sonne zeigte sich sogar, es war trocken und das Thermometer stand auf etwa acht Grad — ideale Bedingungen für die Karnevalisten. Und so standen sie auch zu Tausenden am Straßenrand und feierten. An einigen Ecken war es recht zugig, so dass so manche vom Wagen geworfene Popkorntüte und so mancher Kaubonbonstreifen und Lutscher zum Werfer zurückflatterten. Aber zwischen den Häusern war es fast windstill.

Am Rathaus winkte Bürgermeister Ulrich Knickrehm den Teilnehmern zu. Josef Hondong, der Vater des Karnevalsprinzen Johannes III., moderierte den Zugablauf und meinte angesichts des trockenen Wetters: "Petrus scheint ein Gocher zu sein." Immer wieder eine Augenweide sind die vielen Funken aus den Tanzgarden — in rot-weiß, blau-weiß, schwarz-gelb oder in grün. Mädchen aller Altersklassen begeisterten die Zuschauer.

Zum Motto des Prinzenpaares Johannes III. und Yvonne II. "Goch auf Trab" waren im Zug zahlreiche Cowboys unterwegs. So hatte der Motorclub "Flott weg" seinen eigenen Saloon dabei, der VfB Alemannia Pfalzdorf baute auf seinem Wagen eine Westernstadt mit Sheriff-Büro, Bank und Saloon und die Feuerwehr Goch zog auf ihrem Wagen eine "Helau-Kutsche" nach Western-Art. Doch natürlich kam auch die Kommunalpolitik nicht zu kurz: "Kneipen zu, Läden leer, 'ne Geisterstadt durch Parkgebühr" stand auf dem Geisterschloss-Wagen der KCC Concordia Goch, der von vielen Gespenstern begleitet wurde. Mitglieder der GGK Rot-Weiß trugen ein Banner mit der Aufschrift: "Knickrehm wird's schon richten", gefolgt von einem "Schuldenschiff"-Wagen.

Lustig bunt war der Bauernhof-Wagen der niederländischen "Papenbekers" mit beweglichen Pappmaché-Tieren. Die "Vrolijke Buurt" aus dem Nachbarland präsentierte einen Anhänger mit Tipi-Zelt und Pappmaché-Pferd und viele fröhliche Indianer. Das Kinderprinzenpaar Paul I. und Mia I. vom Kolping Karneval hatte seine eigene Burg dabei, mit einer pinkfarbenen Märchenkutsche und einer Schneewittchen-Puppe im Glassarg war das Weezer Kinderprinzenpaar John I. und Vivien I. unterwegs.

Einen Märchenwald mit Feen, Hexen und Zwergen hatte die Pumpengemeinschaft Vrouwenpoort "gezaubert". Toll waren auch der hölzerne Schafstall mit großer "zweibeiniger Schafherde" des AKV Vallis Comitis, die Dschungelhütte mit Tieren und die "Villa Kunterbunt" mit vielen Pippi Langstrumpfs der KLJB Hülm-Helsum

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