Uedem Senioren skeptisch bei Generationenprojekt

Uedem · Seniorenbeirat befürwortet Freizeitstätte, zweifelt aber an der Attraktivität des Standortes für Ältere.

Das Uedemer Prestigeprojekt ist in den letzten Tagen in der Schustergemeinde wieder zu einem viel diskutierten Thema geworden. Grund dafür ist einerseits der Zeitplan, der vorsieht, dass ab Mitte April mit dem Bau der Freizeitstätte an der Hohen Mühle begonnen werden soll. Dazu bräuchte es in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag einen mehrheitlichen Beschluss. Andererseits liegt das neuerliche Aufflammen der Debatte an den Anträgen der Uedemer SPD-Fraktion, die ihre Unterstützung aufgrund der Mehrkosten für einen Lärmschutzwall und der mittlerweile weggefallenen "generationenübergreifenden Gestaltung" von Bedingungen abhängig macht (wir berichteten).

Die SPD fordert daher zusätzlich zur Anlage für Jugendliche einen "Generationenspielplatz" im Ortskern. Doch was sagen eigentlich jene dazu, um die es dabei geht?

Ende November 2012 gab es im Rahmen der Planungen zur "Freizeitstätte für Jung und Alt" eine erste Bürgerbeteiligung. Schon damals hatte sich der Vorsitzende des Seniorenbeirats, Franz Bremers, skeptisch geäußert: "Bei einer Entfernung von rund einem Kilometer zum Ortskern befürchte ich, dass der Seniorenparcours kaum frequentiert wird." Und seine Zweifel sind bis heute geblieben. "Wir befürworten sehr, dass ein solches Projekt für die Jugendlichen durchgeführt werden soll und dabei auch an die Senioren gedacht wurde", sagt Bremers. Dennoch sieht er die Entfernung nach wie vor als ein Hindernis an und unterstützt so indirekt den SPD-Antrag. Aber: "Der Seniorenbeirat ist unparteiisch, der Rat wird schon eine kluge Entscheidung treffen."

Ob in den Reihen der Uedemer Senioren überhaupt ein generelles Interesse an Trimm-Dich-Geräten oder einem Seniorenparcours besteht, vermag Bremers nicht zu beurteilen. "Das ist schwer zu sagen", so der Vorsitzende des 15-köpfigen Gremiums. Es gebe da geteilte Meinungen.

Im Laufe der Planungen hatte der Beirat solche Geräte jedenfalls nicht gefordert. Lediglich "Aufenthaltsqualität" wurde gewünscht. Und das ist auch der Grund, warum Bürgermeister Rainer Weber jetzt sagt, er habe "ein Problem damit", wie im SPD-Antrag gefordert, jene Elemente, die bei den älteren Generationen für besagte "Aufenthaltsqualität" sorgen sollten, herauszurechnen, um dieses Geld an anderer Stelle für einen "Generationenspielplatz" einzusetzen. Weber: "Die Rechnung geht nicht auf, denn wenn wir an einem anderen Platz einen Spielplatz für Alt und Jung errichten wollen, wird das auf jeden Fall teurer als die an der Hohen Mühle eingesparte Summe."

(RP)
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