Rauschgift- und Waffenhandel SEK stürmt Wohnungen in Duisburg und Uedem-Keppeln

Keppeln · Spezialeinsatzkommandos (SEK) haben am Samstagnachmittag Wohnungen am Niederrhein gestürmt, 14 in Duisburg, eine in Uedem. Grund für die Aktionen sind Ermittlungen wegen Rauschgift- und Waffenhandel.

Bei den Aktionen seien am Samstag mehrere Menschen festgenommen worden, sagte am Sonntag ein Sprecher der Duisburger Polizei. Die Aktionen stehen demnach im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Rauschgift- und Waffenhandels. Die SEK-Kräfte seien nur in einigen Wohnungen zum Einsatz gekommen.

An der Bürgerbegegnungsstätte "Zur Dorfschule" in Keppeln war am Samstag einiges los. Während im Saal ein 90. Geburtstag gefeiert wurde, versammelte sich am Nachmittag das Spezialeinsatzkommando — kurz SEK — der Polizei Duisburg vor der Tür. "Das muss gegen 14.30 Uhr gewesen sein", sagt Ludger Wulle auf Anfrage unserer Redaktion.

Wulle ist seit fast einem Jahr Pächter der Bürgerbegegnungsstätte und staunte nicht schlecht, als am Samstag vier bis fünf Autos — darunter zwei Bullis und ein Transporter — allesamt mit abgedunkelten Scheiben auf dem großen Parkplatz in Keppeln vorfuhren. "Ich bin raus, wollte wissen, was los ist, um meine Gesellschaft zu beruhigen", sagt Wulle. Ein Polizist entgegnete ihm daraufhin: "Das hier ist keine Übung, sondern ein Einsatz, um ihr Dorf sicherer zu machen." Anschließend zogen sich die Einsatzkräfte schusssichere Westen und Helme an, versammelten sich im Kreis, besprachen den Einsatz und fuhren dann wieder weg. "Ein Auto blieb auf dem Parkplatz stehen. Dort hielten die Polizisten Funkkontakt", sagt Wulle. Um was es konkret ging, erfuhr der Wirt nicht.

Ramon van der Maat, Sprecher der Polizei Duisburg, teilte auf Nachfrage unserer Redaktion mit: "Die Polizei Duisburg ermittelt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft wegen Rauschgift- und Waffenhandel. Der Zugriff in Uedem-Keppeln erfolgte um 15.09 Uhr." Zu weiteren Einzelheiten wollte er sich Sonntag nicht mehr äußern, da es sich um ein laufendes Strafverfahren handele. Frühestens am Montag könne die Staatsanwaltschaft Duisburg mehr zu den Aktionen am Wochenende sagen.

Dabei geht es wohl konkret um den Handel mit Rauschgift und Waffen. Nach Informationen unserer Redaktion haben die Polizisten eine Wohnung an der Straße Am Beginnenkamp in Keppeln gestürmt. Ob sie dort fündig geworden sind und/oder ob jemand festgenommen wurde, ist nicht bekannt. Fest steht aber: Ungefähr zur gleichen Zeit wurden zwei Personen auf der Emmericher Rheinbrücke von bewaffneten Polizisten abgeführt. Zeugen beobachteten die Festnahme. Ob die beiden Vorfälle in Zusammenhang stehen, war gestern nicht zu erfahren. "Ich habe jedenfalls nichts gesehen", sagt Wulle.

Auch seine Gäste haben vom spektakulären Einsatz am Samstag nur wenig mitbekommen. Hans Heiming, Vorsitzender des Trägervereins Bürgerbegegnungsstätte und Geschäftsführer des gleichnamigen Haustechniksgeschäfts, war einer davon. "Wir haben gesehen, wie es losging und wie die bewaffneten Einsatzkräfte wieder wegfuhren. Wir haben gerätselt und Scherze gemacht. Mehr wissen wir auch nicht", sagt Heiming.

Mit Agenturmaterial.

(jul)