Neubaugebiet So lebt es sich in Neu-See-Land
Goch · Mit einem Fest machte die Stadt Goch am Samstag auf ihre noch verfügbaren Grundstücke am See aufmerksam. Bewohner, Bauwillige und andere Gäste genossen bei schönem Spätsommerwetter gute Luft und einige Attraktionen.
Zum zweiten Mal feierte die Stadt Goch jetzt ein Fest rund um den See des neuen Baugebiets Neu-See-Land. Während die erste Einladung vor allem konkreten Bauinteressenten und den Nachbarn gegolten hatte, war jetzt jeder Interessierte eingeladen. Das Fest sollte Appetit auf das Wohnen am See machen, und dafür war einiges vorbereitet worden.
Die Firma „Sky Affairs“ zum Beispiel hatte einen Ballon mitgebracht, der mit einem Neu-See-Land-Werbebanner geschmückt war und an einem Kranhaken hing. Bis etwa 50 Meter hoch ging die Reise unerschrockener Besucher, die die Chance nutzten, mal aus der Vogelperspektive auf das riesige Areal zu blicken. Da waren nicht nur die bereits fertigen und im Bau befindlichen Eigenheime zu bewundern, sondern auch einige traditionsreiche Landmarken: die Maria-Magdalena-Kirche, der Wasserturm, die Fabrik Nähr-Engel. Richtung Pfalzdorf oder „Gocher Berg“ gibt’s vor allem Gegend – solche, die noch bebaut wird, und solche, die weiter der Landwirtschaft zur Verfügung steht.
Die Gäste des Festes waren, wie es gewünscht worden war, vielfach mit dem Rad gekommen, denn Parkraum war knapp. So war die Pfalzdorfer Straße ab Einmündung Ostring sogar gesperrt; Jugendliche übernahmen den Ordnungsdienst und ließen nur Berechtigte aufs Gelände. Denn dort sollte man sich an diesem Tag gefahrlos zu Fuß bewegen können. Die Anwohner mischten sich entweder unter die Besucher oder tauchten ab. Ihre Häuser mussten sie von außen in jedem Fall betrachten lassen, denn viele tendenziell Bauwillige wollten ja wissen, wie es sich denn so lebt in Neu-See-Land. Vor allem den jüngeren Gästen ging es mehr um den Spaß in Form von Spieleangeboten. So warteten durchsichtige Ballons von mannshohem Durchmesser auf sportliche Menschen, die versuchten, in den Kugeln übers Wasser zu laufen. Das klappte meist bestenfalls auf allen Vieren, zumal ein frischer Wind die Kugeln auf die andere Seite des Teichs drückte. Deshalb hatten die Betreuer der Station einige Arbeit, die Ballons und ihre überforderten Kapitäne immer wieder zurückzuholen.
Das Museum Goch hatte den Künstler Manfred Webel engagiert, um mit den Kindern Boote aus Holz oder Lehm zu basteln. Wer mochte, konnte auch auf ein Segway steigen und durch einen kleinen Parcours kurven, ebenfalls fanden kleine Rennwagen junge Fans. Eine Hüpfburg in Form eines Piratenschiffes sprach die Jüngeren an, noch Kleinere durften mit Förmchen, Schüppe und Eimer an einem improvisierten Strand buddeln. Junge Akrobaten versuchten sich mehr oder weniger erfolgreich am Kistenklettern.
Auch der Straelener Schiffsmodellbauclub „Pamir“ war vertreten. Bötchen auf dem See fahren zu lassen ist inzwischen sehr beliebt. „Aber bitte nur solche mit Elektromotor, denn Benzinmotoren machen einen Heidenlärm. Und das ist für die Anwohner natürlich nicht so schön, wenn sie sich abends erholen wollen und sie dann die Störgeräusche hinnehmen sollen“, erklärt Bürgermeister Ulrich Knickrehm. Neue, diskret am Rande stehende Schilder weisen darauf hin, was sonst noch verboten ist: Schwimmen vor allem, Hunde frei laufen lassen und – falls der See mal zufriert – eislaufen. Dass man nicht Baden darf, hängt natürlich zum einen mit der Sicherheit zusammen („sonst müssten wir für eine Schwimmaufsicht sorgen“), aber auch damit, dass die Tonschicht durch umher watende Leute beschädigt werden könnte und der künstliche See womöglich undicht würde. Und dann sind da natürlich noch die Anlieger, die nicht gerade mitten im Strandbad wohnen möchten.
Bei Grillwürstchen, Teilchen, Eis und Getränken hatten die Gäste am Samstag in Neu-See-Land einen schönen Nachmittag. Und mancher überlegt jetzt vielleicht, ob er wegen eines noch freien Grundstücks vielleicht einmal unverbindlich bei der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft nachfragt.