Goch Schüler in der Warteschleife

Goch · Die Zukunft der dritten Klassen in Winnekendonk und Kervenheim ist weiter offen. Bis Ende dieser Woche soll eine Entscheidung feststehen.

 Wie geht es weiter mit den kommenden Drittklässern in Winnekendonk? Auch in Kervenheim ist noch alles offen.

Wie geht es weiter mit den kommenden Drittklässern in Winnekendonk? Auch in Kervenheim ist noch alles offen.

Foto: Gottfried Evers

Für die Zweitklässler an der Verbundschule Winnekendonk / Kervenheim haben jetzt auch die großen Ferien begonnen. Wo sie allerdings nach dem Urlaub unterrichtet werden, das wissen die kommenden Drittklässler derzeit ebenso wenig wie ihre Eltern. Denn bei der künftigen Klasseneinteilung gibt es eine Hängepartie.

Wie mehrfach berichtet, gibt es das Problem, dass im kommenden Schuljahr nur noch zehn Kinder in der dritten Klasse in Kervenheim sein werden. Zu wenig aus Sicht der Bezirksregierung, laut Schulgesetz seien mindestens 15 Kinder nötig. Daher steht im Raum, dass eine Klasse aus Winnekendonk nach Kervenheim wechseln soll.

Am frühen Donnerstagabend hatte die Bezirksregierung der Stadt Kevelaer zunächst mitgeteilt, dass die Entscheidung nun stehe: Die Klasse 3c (Kervenheim) werde aufgelöst, die Kinder werden verteilt und die 3b (bisher Winnekendonk) wechsle nach Kervenheim. Eine Reglung freilich, die von den Eltern heftig kritisiert wird.

Schuldezernent Marc Buchholz telefonierte noch mal mit der Bezirksregierung. Er konnte erreichen, dass jetzt noch einmal eine Frist von einer Woche gesetzt wird. In dieser Zeit müssen fünf Kinder gefunden werden, die freiwillig nach Kervenheim wechseln. Zunächst waren acht Kinder gefordert worden. Buchholz sieht durchaus Chancen, dieses Ziel noch zu erreichen. Er habe vom Schulpflegschaftsvorsitzen gehört, dass vier Kinder aus der 2a bereit zum Wechsel wären. Das müsse jetzt alles geprüft werden. "Wenn diese Lösung doch noch klappt, würde ich mich freuen." Dann könnte es bei drei dritten Klassen bleiben.

Steht die Frage im Raum, was wäre, wenn denn am Ende nur ein Kind für diese Lösung fehlt. Buchholz will sich auf jeden Fall beim Städte- und Gemeindebund rechtlichen Rat einholen. Dabei gehe es aber grundsätzlich um das Thema, im aktuellen Fall wird das kaum weiterhelfen.

Die Frage ist auch, warum die Bezirksregierung erst drei Tage lang prüfte, nur um dann kurz vor den Ferien zu sagen, dass sich an der Situation nichts geändert habe. Buchholz hätte sich gewünscht, dass die Bezirksregierung am Tag vor Ferienbeginn gesagt hätte, dass eine kleinere Klasse geduldet werde. "Das wäre für mich der bessere Weg gewesen."

"Wir sehen leider keine Möglichkeit die Unterschreitung der Mindestklassengröße am Teilstandort Kervenheim zu dulden. Nach den aktuellen Prognosen der Schülerzahlen ist hier eine nur einmalige Nichteinhaltung der Mindestgröße am Teilstandort nicht wahrscheinlich. Dies haben wir der Stadt Kevelaer als Schulträger gestern mitgeteilt", erläuterte Stefanie Klockhaus von der Bezirksregierung gestern auf RP-Anfrage.

Es sei bedauerlich, dass die Bezirksregierung keine Möglichkeit sieht, eine Duldung für eine Klasse mit weniger als 15 Kindern auszusprechen, meint Buchholz. Die Bezirksregierung ziehe offenbar in Zweifel, dass sich die Kommune bemühe, die Situation an der Schule auf Dauer zu lösen.

Doch gerade an diesem Thema sei man dran. Im September soll es ein Gespräch mit der Bezirksregierung geben, der nächste Schulausschuss wird sich ebenfalls mit dem Schulverbund beschäftigen. Bereits fest steht, dass es für das Schuljahr 2018 / 2019 nur noch eine Anmeldung am gesamten Schulverbund gibt und keine Anmeldung mehr direkt an einem der beiden Standorte möglich ist. Es müsse deutlich werden, dass es sich um eine Schuleinheit handle.

Den aktuell betroffenen Eltern und Kindern hilft das aber nicht weiter. Sie müssen jetzt noch eine Woche warten, bis alles geklärt ist. Zumindest gibt es die klare Zusage: "Wenn die dritten Klassen einmal gebildet sind, sollen sie auch bestehen bleiben."

(RP)
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