Goch Schnellere Lebensrettung

Goch · Durch den Bau der Klever Rettungswache am Krankenhaus kann der Notarzt sofort ins Fahrzeug einsteigen. Der Zeitverlust durch das Abholen von der Brabanter Straße entfällt. Frauen können nun im Rettungsdienst tätig sein.

kleve Sie eilen pro Jahr bei 2500 Fahrten von der Rettungswache in Kleve an der Brabanter Straße über stark befahrene Kreuzung Hoffmannallee/Lindenallee, um im Sankt-Antonius-Hospital den Notarzt aufzunehmen. Dieser Zeitverlust ist jetzt Vergangenheit. Die Lebensrettung ist nun früher beim Patienten. "Jetzt werden die Einsätze noch schneller erfolgen. Dies ermöglicht die neue Rettungswache am Klever Krankenhaus, weil hier der Notarzt sofort in den Wagen aufgenommen wird und der Weg von der Brabanter entfällt", nannte Landrat Wolfgang Spreen gestern den wichtigsten Grund für den Bau der Klever Rettungswache am Friedrich-Ebert-Ring. Das Gebäude ist jetzt durch die Kreis Klever Bauverwaltungs-GmbH erstellt worden. Der Kreis Kleve hat als Träger des Rettungsdienstes die Wache gestern der Öffentlichkeit bei einem "Tag der offenen Tür" vorgestellt. Diakon Michael Rübo und Pfarrer Christoph Wolters segneten dabei das Haus ein.

6000 Einsätze im Jahr

Insgesamt etwa 6000 Einsätze hätten im Jahr der Notarzt- und der Rettungstransportwagen, erklärte Friedhelm Welke. Der stellvertretende Leiter des Rettungdienstes im Kreis Kleve sagte ferner, dass die Mediziner und die Rettungsassistenten für die Versorgung von etwa 75 000 Menschen in Kranenburg, Kleve, Bedburg-Hau und Teile Kalkars zuständig sind. 90 Prozent der Erste-Hilfe-Fahrten erfolgten in der veranschlagten Zeit von zwölf Minuten. Bei den restlichen Einsätzen gäbe es Verzögerungen durch Glatteis oder Unwetter, erläuterte Welke.

Ein neues Zeitalter bricht mit dem Umzug von der Brabanter Straße ans Sankt-Antonius-Hospital an. Frauen könnten nun im Klever Rettungsdienst tätig seien, betonte der Landrat. Denn anders als am bisherigen Standort stünden getrennte Ruhe- und Sanitätsräume am Friedrich-Ebert-Ring zur Verfügung.

Die Kosten für Bau und Einrichtung beliefen sich auf etwa 1,35 Millionen Euro, sagte Spreen. Großen Wert sei dabei auf die Versorgung mit erneuerbaren Energien gelegt worden. So habe die Wache eine Wärmeschutzverglasung, verfüge über Solar für Warmwasser, eine Erdwärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage. Insgesamt sei am Krankenhaus eine Fläche von 680 Quadratmetern bebaut worden; die Nutzfläche betrage 593 Quadratmeter, informierte Landrat Wolfgang Spreen.

"112 – jede Minute zählt". Diesen Titel trug ein Film, bei dem am Beispiel eines Schlaganfallpatienten über den Alltag der Retter berichtet wurde. Medizinische Informationen gab es nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. Erwachsene konnten ihren Blutzucker- oder Blutdruckwert testen lassen, während die Kinder auf der Hüpfburg tobten. Führungen durch das Gebäude gab es auch für die interessierten Besucher.

(RP)
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