Goch Schilder erinnern an die alten Hofnamen

Goch · Seit Februar läuft in Winnekendonk ein Gemeinschaftsprojekt, um die bäuerliche Kultur und die Erinnerung an die ursprüngliche Landwirtschaft vor Ort zu erhalten. Weitere Funktionen mit QR-Codes sind angedacht.

 Der Hengstenhof in Winnekendonk ist ein Objekt, auf das mit neuem Namensschild aufmerksam gemacht wird. Präsentiert wird es von (von links) Ute Derks, Georg Drießen, Herbert Janßen, Gerd Ophey, Willi Düngelhoef sowie Luzia und Theo Elders-Boll.

Der Hengstenhof in Winnekendonk ist ein Objekt, auf das mit neuem Namensschild aufmerksam gemacht wird. Präsentiert wird es von (von links) Ute Derks, Georg Drießen, Herbert Janßen, Gerd Ophey, Willi Düngelhoef sowie Luzia und Theo Elders-Boll.

Foto: Gottfried Evers

Es ist nicht einfach, die Vergangenheit und Ortsgeschichte am Leben zu erhalten. Um ihren Teil zur Bewahrung der Heimat-Kultur beizutragen, haben die Geschichtsgruppe der Geselligen Vereine und der Heimatverein Ons Derp für ein Gemeinschaftsprojekt zusammengearbeitet: historische Hof- und Kathstellenbezeichnungen auf dem Gemeindegebiet Winnekendonks.

"Einige neue Besitzer von manchen Höfen, die jetzt nicht mehr in der Landwirtschaft aktiv sind, kannten deren Namen gar nicht, und so haben wir die dann aus den Archiven herausgeholt. Viele Eigentümer finden es auch sehr interessant, mehr über die Geschichte ihres Anwesens herauszufinden", erinnerte sich Willi Düngelhoef von der Geschichtsgruppe, der federführend war bei der Umsetzung des Projekts. "Früher schrieben manche einfach nur den Hofnamen zum Dorf auf einen Brief, und das Ganze kam an. So etwas geht natürlich heute nicht mehr, aber es zeigt, wie extrem verbunden die Menschen mit den jeweiligen Bezeichnungen waren", erklärte Georg Drißen, der Sprecher der Gruppe. "Wir wollen einfach etwas gegen das Vergessen unternehmen, damit man mit seiner Heimat etwas mehr verbindet, als nur das Haus, in dem man selber wohnt. So kann man auch den Bezug zur Landwirtschaft und zur bäuerlichen Kultur erhalten."

Der "Hengstenhof" von Theo und Luzia Elders-Boll, kurz hinter Winnekendonk, ist einer der ersten Orte, an dem die neuen Schilder hängen. "Ich finde auch, dass das Ganze eine gute Idee ist", lobten die Besitzer." Die edel aussehenden Namensschilder bestehen aus Cortenstahl oder Edelstahl. Der Heimatverein "Ons Derp" unterstützt das Projekt mit jeweils 40 Euro pro Schild. Es gibt eine kleine Variante für 120 Euro und eine große für 150 Euro. Drei verschiedene Schriftarten sind im Angebot. "Wir wollen uns auch weiter um die Schilder kümmern", betonte Gerd Ophey, der Vorsitzende des Heimatvereins. "Wir denken darüber nach, langfristig die Schilder ebenfalls mit QR-Codes auszustatten, durch die man dann weitere Informationen über die Orte direkt aufs Handy kriegt."

Wer in Winnekendonk, Schravelen und Achterhoek Interesse an einer historischen Hof- oder Kathstellenbezeichnung hat, der kann sich bei der Geschichtsgruppe der Geselligen Vereine (Telefon 02838 91895), oder beim Heimatverein "Ons Derp" (Telefon 02832 899423) melden. 31 Schilder hängen bereits, und zwei weitere wurden kürzlich bestellt.

"Natürlich ist es nicht nur für die langjährigen Anwohner schön, wenn das Heimatgefühl so ein wenig erhalten bleibt, sondern auch für so Zugezogene wie mich, damit ich in Unterhaltungen dann weiß, worüber geredet wird", meinte Gerd Ophey scherzhaft. "Wenn man auf den ersten Blick beim Vorbeifahren sehen kann, wie der Name eines Hofes ist, prägt sich das Ganze natürlich schnell ein, und es gibt zusätzlich Orientierungspunkte."

(RP)
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